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http://bit.ly/YoFbjr
Thomas Weber
12. Januar 2013
Thomas Weber
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26. November 2012
Thomas Weber
13. November 2012
Thomas Weber
4. November 2012
Aufregende Neuigkeiten! Ich werde nächste Woche nach Auckland ziehen. ‚Guppy‘ wird einen schönen Liegeplatz direkt in der Stadt beim Maritime Museum bekommen, wo ich Präsentationen geben werde und ein paar Dinge mit den Kindern, die das Museum besuchen, machen werde. Ich bin ziemlich aufgeregt wegen des Umzugs. Ich liebe Whangarei, aber Auckland wird der perfekte Ort für mich sein mit einfacherem Zugang zu Dingen wie dem Unitec Institute of Technology, großartigen Segelrennen und der Möglichkeit, mein Kapitänspatent zu machen. Und ich habe schon so viel Zeit in Auckland verbracht, daß es einfach nur logisch ist, daß ‚Guppy‘ mir hierher folgt. Ich werde heute zu ihr zurückfahren und sie diese Woche nach Auckland segeln. ‚Guppy’ und ich hatten eine wunderbare Zeit in meiner Geburtsstadt, aber ich weiß, daß dies kein Abschied für immer sein wird. Ich habe viele gute Freunde gefunden, und ich habe vor, sie so oft wie möglich zu besuchen. Es ist wahrlich einer der schönsten und freundlichsten Orte, an dem ich je war, und ich bin dankbar für die perfekte Heimkehr, die ich dort hatte. Während der letzten Woche war ich hier [in Auckland] sehr beschäftigt und hatte eine Menge Spaß. Am Samstag habe ich ein Segelrennen auf der ‚Akatea‘ mitgemacht. Es war ein großartiges Rennen und wir sind, unter Berücksichtigung des Handicaps, die Ersten gewesen. Mit demselben Rennboot werde ich Ende Dezember von Hobart, Australien, zurück nach Neuseeland segeln, nachdem die ‚Akatea‘ am Sydney-Hobart Rennen teilgenommen hat. Aber vorher bin ich nach Tokyo und Deutschland eingeladen, um dort an Shows teilzunehmen [evtl. Vorträge zu halten?]. Es gibt also eine Menge zu tun! Gestern haben wir den Eiswagen zu einem Fest gefahren. Ja, Edwins Eltern haben einen Eiswagen, und fahren damit zu Veranstaltungen. Sie haben gesagt: „Lass‘ die Kinder den Laden schmeißen, dann können sie ein bisschen Geld dazuverdienen“ – total cool. Was das doch für ein wunderbares, schönes Land ist, mit so wunderbaren Menschen. Ich liebe es wirklich.
Thomas Weber
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Laura
Thomas Weber
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13. Juni 2012
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9. Juni 2012
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29. Mai 2012
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27. Mai 2012
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25. Mai 2012
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23. Mai 2012
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22. Mai 2012
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21. Mai 2012
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Thomas Weber
12. Januar 2013
Die Überführung der „Akatea“ von
Hobart nach Auckland lief wirklich gut. Wir sind einen Tag später als geplant
losgesegelt, da die „Akatea“ während der Regatta nach Hobart etwas gerammt
hatte und bis zum Tag der geplanten Abfahrt niemand gemerkt hatte, daß ein
großes Stück vom Kiel fehlte. Also mußten wir das Boot aus dem Wasser holen und
das Unterwasserschiff reparieren. Letztendlich sind wir am 3. Januar losgesegelt. Wir hatten
herrliches Wetter, insbesondere in der Tasmanischen See,
die für ihre Stürme berüchtigt ist. Es war keine sehr schnelle Reise und wir
kamen früh am 10. Januar nach 1.500 gesegelten Seemeilen [2778 Kilometer] an.
Es war mir nicht bewusst gewesen, wie sehr ich das Segeln vermisst hatte, bis
ich wieder auf See war. Sieben Tage auf See waren viel zu wenig, aber es ist
aufregend, wieder in Neuseeland zu sein und zu sehen, daß sich Guppy ihren
Drang, für immer auf See zu bleiben, zügeln konnte. Als ich zurück kam habe ich
Guppy richtig lang umarmt. Sie hat so geduldig auf mich gewartet während ich
weg war, und sie sieht so schön aus wie immer. Wie immer bin ich nicht lange in
Auckland geblieben. Ich fühle mich nicht sehr zu großen Städten hingezogen, und
nach einem geschäftigen Monat mit Reisen und Menschen um mich herum habe ich
mich entschlossen, aufs Land zu fahren und dort ein bisschen auf einem
Bauernhof irgendwo zwischen Auckland und Whangarei zu arbeiten. Es ist so schön,
die Vögel und den Wind in den Bäumen zu hören wenn ich morgens aufwache. Ich
genieße es sogar, in der warmen Sonne auf dem Bauernhof zu arbeiten. Ich würde
das sicherlich nicht mein ganzes Leben lang machen wollen, aber es ist eine
nette Abwechslung, und in den letzten Tagen habe ich viel gelernt, zum Beispiel
daß Pflanzen viel mehr als grün sind, und was alles passieren muß bevor man ein
Stück Fleisch oder Gemüse auf seinem Teller hat. Es ist erstaunlich!
Laura
Thomas Weber
1. Januar 2013
Ein frohes neues Jahr und die besten Wünsche für 2013 an alle!
Dieser Silvesterabend war ein wenig anders als letztes Jahr. Ich habe ihn wieder auf einer Jacht verbracht, aber dieses Jahr alles andere als allein, umgeben von Freunden und anderen Seglern. Die letzte Jacht der Sydney – Hobart Regatta lief gestern ein während ich auf der „Akatea“ war, die im Jachthafen von Hobart festgemacht hatte. Es war wirklich toll, das neue Jahr mit allen Crews der anderen Boote zu einzuläuten. Hobart war sehr nett. Es ist eine perfekte Abwechslung zu Sydney. Selbstverständlich wurde es geschäftiger durch die ganze Aufregung um die Regatta und das Ankommen der Jachten, aber es ist ein schöner Ort, umgeben vom Meer und Bergen, viel ruhiger als Sydney, was ich sehr genieße. Ich habe nicht viel von der Stadt sehen können, denn ich war meistens auf oder in der Nähe der „Akatea“ zu finden. Wir waren damit beschäftigt, die Rennsegel und die Fallen [Taue zum Setzen der Segel] zu ersetzen, haben eingekauft und all die übrigen Vorbereitungen, die nötig sind, wenn man auf eine Segelreise geht, erledigt. Die „Akatea“ ist seeklar und bereit, den Weg zurück nach Neuseeland anzutreten. Heute erledigen wir die letzten Vorbereitungen und werden hoffentlich morgen unterwegs sein. Ich freue mich, wieder auf See zu sein. Einen Monat in großen Städten auf der ganzen Welt ohne segeln zu können ist viel zu viel. Wie es scheint, wird das Wetter etwas rauh werden, aber das wird die Reise zurück nach Neuseeland nur schöner machen.
Laura
Thomas Weber
21. Dezember 2012
Während der letzten Wochen habe ich über 50 Stunden in Flugzeugen verbracht, die Zeit, die ich auf Flughäfen verbracht habe nicht eingerechnet. Es fühlt sich gut an, wieder auf der richtigen Seite der Welt zu sein, obwohl ich noch nicht wirklich Zuhause bin. Nachdem ich in Tokyo gewesen bin, bin ich in die Niederlande geflogen, um meine Familie zu sehen, auch wenn es nur für wenige Tage war. Von dort aus habe ich einen Kurztrip nach Deutschland unternommen, um in einer großen Fernsehshow aufzutreten [„Menschen, Bilder, Emotionen 2012“ am 9.12.2012 auf RTL]. Normalerweise bin ich kein Fan von kaltem Wetter, aber es war schön, die Weihnachtsstimmung in Deutschland aufzunehmen. Meine letzte Reise führte mich zurück auf die warme Seite der Welt – nach Sydney in Australien. Hier in Sydney scheint die Sonne und die Weihnachtszeit ist ganz anders als in Europa. Ich werde hier ein paar Tage bis zum Start der [Rolex] Sydney – Hobart Regatta am 26. [Dezember (Ortszeit)] verbringen. Dann gehe ich nach Hobart, leider mit dem Flugzeug, denn ich bin zu jung, um an der Regatta teilzunehmen. Aber ich bin Mitglied der Crew, die die [Jacht] „Akatea“ wieder von Auckland nach Neuseeland zurücksegeln wird. Sydney ist bislang großartig und ich bin froh, in angenehmeren Temperaturen als in Europa zu sein. Ich habe schon ein paar Freunde, die ich während meiner Weltreise kennengelernt hatte, wiedergetroffen und mir schon ausgiebig die Stadt angesehen, um meinen Jetlag zu überwinden. Ich hatte in den letzten Wochen ziemlich mit dem Jetlag zu kämpfen. Als ich mich endlich an die Tokyoter Zeit gewöhnt hatte, ging es nach Europa, und als ich mich dort eingewöhnt hatte, ging es schon wieder zurück. Na ja, so in direkter Nähe zu Neuseeland kann es eigentlich nur besser werden. Ich werde hoffentlich Anfang Januar wieder zurück in Neuseeland sein. Ich freue mich darauf, damit fortzufahren dort mein weiteres Leben zu organisieren. Nachdem ich meine Schulprüfungen bestanden hatte, bin ich an der Maritime School [in Auckland?] angenommen worden und werde nach den Sommerferien [21. Dezember 2012 – 27. Januar 2013] beginnen [mit der Ausbildung]. Es ist wirklich aufregend, aber ich muß bis dahin noch eine Menge organisieren. Es ist eine großartige Möglichkeit, ein paar Jahre lang zu studieren um mein Ziel zu erreichen, Kapitän auf großen Mega-Jachten zu werden.
Laura
Thomas Weber
26. November 2012
Auf ‚Guppy‘ im [Hafen des] Maritime Museum zu leben, war [ist?] großartig. Gelegentlich kann es etwas schaukelig sein, wenn die Fähren vorbeifahren, und laut an den Wochenenden wegen der Bars, die um uns herum sind. In einer großen Stadt zu leben ohne Pläne für eine große Segelreise in Kürze zu haben ist noch immer sehr merkwürdig. Ich habe schon angefangen, die Inseln im Pazifik, wo jeder nur über die einfachen und positiven Dinge im Leben nachdenkt, zu vermissen. Wieder in der Gesellschaft kann man nicht überleben, ohne mit dem Strom zu schwimmen. Ich bin sehr damit beschäftigt, mich einzuleben und ich fange an es zu mögen, einen Ort zu haben, den ich ‚Zuhause‘ nennen kann. Mit dem rasch näherkommenden Sommer habe ich immer wenn ich will die Gelegenheit, aus dem geschäftigen Auckland auszubrechen. Wenn ich nicht gerade beim Organisieren bin, segle ich noch immer viel. Ich habe wieder auf der ‚Akatea‘ gesegelt, und mit einem Freund in einem sehr langsamen 8 Meter langen Boot um die Insel Waiheke gesegelt. Ein paar Tage später bin ich wieder um Waiheke gesegelt, allerdings auf einer ‚Open 40‘, was viel schneller ging und großen Spaß gemacht hat. Eine Amerikanische Familie lebt mit ihren zwei Kindern – das dritte ist unterwegs – auf diesem Boot. Das vier Jahre alte Mädchen segelt bereits ihr ganzes Leben mit ihren abenteuerlustigen Eltern, genauso wie ich. Sie warten hier die Geburt ihres Babys ab, und wollen dann ihre Weltumsegelung fortsetzen. Es war toll, mit ihnen zu reden und zu segeln. Es ist eine großartige Art, sein Leben auf diese Art zu leben. Gestern haben wir ein Rennen mit der ‚Waitangi‘ gesegelt, einem alten klassischen Segelboot, das auch im Hafen des Maritime Museums liegt. Ich habe während des ganzen Rennens das Kommando gehabt, was wunderbar war. In der Zwischenzeit hat sich ‚Guppy‘ ein bisschen ausgeruht während ich ein paar Wartungsarbeiten, wie das Sonnendach nähen, die Winden schmieren und viele andere Dinge, durchgeführt habe, um sie in einem gutem Zustand zu halten.
Laura
Thomas Weber
13. November 2012
Seit gestern liegen ‚Guppy‘ und ich [im Hafen] beim Maritime Museum in Auckland. Es steht ein wenig Dünung hier im Hafen, was eine gute Erinnerung an die Tatsache ist, daß ich auf einem Boot wohne. Na ja, ein Boot, das mitten in einer Stadt liegt. Und ich bin wirklich froh, hier zu sein. B. hat Arbeit und Unterschlupf in Whangarei gefunden, also bin ich wieder allein mit ‚Guppy‘. Edwin [Delaat] und seine 14-jährige Schwester haben mir auf der 80 Seemeilen [148 Kilometer] langen Reise nach Auckland Gesellschaft geleistet. Als wir am Sonntagmorgen losgesegelt sind, hatten wir nicht viel Wind. Aber wir hatten eine schöne Fahrt unter Spinnaker entlang der Küste und haben auf [bei?] Kawau, einer Insel etwa auf halbem Wege, Zwischenstation gemacht und konnten so einen schönen Abend verbringen und ein bisschen schlafen. Um 5 Uhr morgens sind wir weitergesegelt, sind aber diesmal in Regen, Böen und Windstillen geraten, und um 13 Uhr endlich im Museumshafen angekommen. Ich bin immer noch damit beschäftigt, mein Leben hier in Neuseeland zu organisieren, aber langsam fügt sich alles zusammen. Ich bin gerade Botschafterin für „Y for Youth“ geworden, einer Organisation, die Spendenkampagnen für neuseeländische Jugendorganisationen organisiert. Es war schön, mit ihnen zu sprechen, und zu sehen, was ich tun kann, um ihnen zu helfen. Gerade jetzt bin ich auf ‚Guppy‘, schaue das Museum an und organisiere ein paar Dinge, während ich mich an den Gedanken gewöhne, daß ich jetzt hier lebe.
Laura
Thomas Weber
4. November 2012
Aufregende Neuigkeiten! Ich werde nächste Woche nach Auckland ziehen. ‚Guppy‘ wird einen schönen Liegeplatz direkt in der Stadt beim Maritime Museum bekommen, wo ich Präsentationen geben werde und ein paar Dinge mit den Kindern, die das Museum besuchen, machen werde. Ich bin ziemlich aufgeregt wegen des Umzugs. Ich liebe Whangarei, aber Auckland wird der perfekte Ort für mich sein mit einfacherem Zugang zu Dingen wie dem Unitec Institute of Technology, großartigen Segelrennen und der Möglichkeit, mein Kapitänspatent zu machen. Und ich habe schon so viel Zeit in Auckland verbracht, daß es einfach nur logisch ist, daß ‚Guppy‘ mir hierher folgt. Ich werde heute zu ihr zurückfahren und sie diese Woche nach Auckland segeln. ‚Guppy’ und ich hatten eine wunderbare Zeit in meiner Geburtsstadt, aber ich weiß, daß dies kein Abschied für immer sein wird. Ich habe viele gute Freunde gefunden, und ich habe vor, sie so oft wie möglich zu besuchen. Es ist wahrlich einer der schönsten und freundlichsten Orte, an dem ich je war, und ich bin dankbar für die perfekte Heimkehr, die ich dort hatte. Während der letzten Woche war ich hier [in Auckland] sehr beschäftigt und hatte eine Menge Spaß. Am Samstag habe ich ein Segelrennen auf der ‚Akatea‘ mitgemacht. Es war ein großartiges Rennen und wir sind, unter Berücksichtigung des Handicaps, die Ersten gewesen. Mit demselben Rennboot werde ich Ende Dezember von Hobart, Australien, zurück nach Neuseeland segeln, nachdem die ‚Akatea‘ am Sydney-Hobart Rennen teilgenommen hat. Aber vorher bin ich nach Tokyo und Deutschland eingeladen, um dort an Shows teilzunehmen [evtl. Vorträge zu halten?]. Es gibt also eine Menge zu tun! Gestern haben wir den Eiswagen zu einem Fest gefahren. Ja, Edwins Eltern haben einen Eiswagen, und fahren damit zu Veranstaltungen. Sie haben gesagt: „Lass‘ die Kinder den Laden schmeißen, dann können sie ein bisschen Geld dazuverdienen“ – total cool. Was das doch für ein wunderbares, schönes Land ist, mit so wunderbaren Menschen. Ich liebe es wirklich.
Laura
Thomas Weber
23. Oktober 2012
Nachdem ich einen Monat weggewesen bin, bin ich endlich wieder zurück auf meiner geliebten „Guppy“. Das Coastal Classic [Segelrennen von Auckland nach Russel vom 19. Bis zum 20. Oktober] war eine schöne Segelreise, aber kein gutes Rennen. Wir hatten sehr viel Wind beim Start, der während des größten Teils der Strecke anhielt, was immer wieder dazu führte, daß das Boot nicht mehr zu steuern war, da das Ruder aus dem Wasser auftauchte. Nach der Hälfte der Nacht, als die schnellen Boote schon über die Ziellinie gesegelt waren, fing der Wind an, nachzulassen. Wir sind bis Cape Brett, das wir um 2 Uhr morgens erreichten, gut gesegelt. Leider ließ der Wind etwa zu dieser Zeit nach und fiel auf unter null Knoten, und so dümpelten wir für acht Stunden an der gleichen Stelle herum. Schließlich frischte der Wind doch noch auf, und wir konnten nach fast 26 Stunden die Ziellinie unter Spinnaker [großes ballonartiges Segel] überqueren, nur 17 Minuten vor Ende des Rennens. Danach haben wir gut geschlafen und am nächsten Morgen wieder die Segel gesetzt. Der Wind hatte mal wieder gedreht, und wir genossen ein wunderbares Kitesegeln [das Boot wird dabei von einer Art Lenkdrachen gezogen] über die ganze Strecke zurück nach Auckland! Alles in allem hatten wir doch noch eine schöne Segeltour und haben es definitiv genossen, an diesem großen Rennen teilgenommen zu haben. Und jetzt ist „Guppy“ wirklich froh, mich wiederzusehen, und ich bin froh, nach so langer Zeit wieder auf ihr und damit zurück zu Hause zu sein.
Laura
Thomas Weber
16. Oktober 2012
Nach einer großartigen Zeit in New York bin ich wieder sicher in Auckland angekommen. Ein großes Highlight der letzten zwei Wochen in den USA war ein Besuch bei Tania Aebi in Vermont. Wir sind nur einen Tag geblieben, aber in dieser Zeit habe ich Tanias Vater, seinen Freund Fritz, ihre beiden Söhne und viele ihrer Nachbarn kennengelernt. Tania ist ein wunderbarer Mensch, genau wie ich sie mir vorgestellt hatte. Wir sind durch die Wälder gewandert, in denen all die Blätter ihre Farbe veränderten, was sehr schön war. Wir haben ausgiebig über unsere Reisen und das Leben an sich gesprochen, und es war sehr nett. Und dann haben wir ein leckeres Essen genossen, mit Gemüse aus dem Garten und einem Huhn, das dort vor nicht allzu langer Zeit noch herumgelaufen ist. Wirklich cool! Schließlich sind wir in die große Stadt zurückgefahren, wo die Zeit wieder wie im Flug verging. Ich habe ein paar Vorträge gehalten und noch mehr am Film gearbeitet, und plötzlich war es schon wieder Zeit, New York zu verlassen. Aber wie mein erster Glückskeks mir vor einer Woche voraussagte: „Eine aufregende Zeit steht Dir bevor!“ In Los Angeles, wo wir auf unserem Weg nach Auckland einen Aufenthalt hatten, habe ich ein Treffen mit Mike und Deana arrangiert [Mike und Deana Ruel; sie sind im April 2011 zusammen mit Laura durch den Panamakanal gefahren], wirklich gute Freunde, die ich auf den San Blas Inseln kennengelernt habe. Sie kamen zum Flughafen um mich zu sehen, und danach sind wir in einem Restaurant in der Nähe Essen gegangen. Obwohl es nur ein paar Stunden waren, war es wunderbar, sie wiederzusehen, so als ob überhaupt keine Zeit vergangen wäre. Nach einem zwölfstündigen Flug bin ich jetzt wieder in Neuseeland, von dem ich zum Glück sagen kann, daß es dort etwas wärmer wird. Ich werde die nächsten Tage in Auckland verbringen und mit Edwin Delaat für das Coastal Classic auf seiner Farr 727 trainieren. Das Coastal Classic ist ein großes Jachtrennen über 120 Meilen [222 Kilometer], an dem etwa 160 Boote teilnehmen werden. Ich freue mich sehr darauf.
Laura
Thomas Weber
2. Oktober 2012
Ich genieße New York noch immer sehr. Ich glaube zwar nicht, daß ich jemals in einer großen Stadt wie dieser leben könnte, aber für einen Besuch ist das ein großartiger Ort. Ich habe angefangen, meine Umgebung besser kennenzulernen [Satz unklar], insbesondere die Subway [U-Bahn]. Das [U-Bahn] System ist prima und es ermöglicht mir, allein durch die ganze Stadt zu kommen. Ich habe sehr viel auf der „Clipper City“ gearbeitet, manchmal 12 Stunden am Stück. An den Wochenenden findet ein Segeltörn spät abends statt, und so komme ich manchmal erst gegen 1 Uhr nachts nach Hause. Ich genieße diese Arbeit und es ist großartig, die Lichter dieser großen Stadt vom Wasser aus zu sehen. Wirklich cool! Die restliche Zeit, wenn ich nicht auf dem Boot war, habe ich an der Dokumentation gearbeitet. Nächste Woche werde ich Tania Aebi in [Corinth im Bundesstaat] Vermont besuchen. Tania segelte von 1985 bis 1987 um die Welt auf einer ähnlichen Route wie ich. Als sie lossegelte war sie 18 und hatte fast keine Segelerfahrung, aber trotzdem hat sie es gemacht. Ich habe ihr Buch „Maiden Voyage“ (Titel der niederländischen Ausgabe: „Solo“; Titel der deutschen Ausgabe: „Die Welt im Sturm erobert“) zum ersten Mal, als ich acht war, und das hat mich wirklich inspiriert. Sie ist eine der beiden Segler, die ich wirklich bewundere und respektiere, und es wird aufregend sein, sie endlich kennenzulernen.
Laura
Thomas Weber
22.September 2012
New York ist wunderbar. Wir sind nach einer 28-stündigen Reise angekommen und brauchten somit erst einmal Schlaf bevor wir diese aufregende Stadt erkunden konnten. Am ersten Tag waren wir auf Coney Island und in China Town. Am nächsten Tag gingen Jillian und ich von ihrer Nachbarschaft in Brooklyn bis zur Brooklyn Bridge. Von der Mitte der Brücke aus habe ich diesen schönen, alten Schoner gesehen, und ich mußte hin und ihn ansehen. Als wir auf der Manhattan Seite [des Hudson Rivers] waren, sind wir zur South Street Seaport Pier Nr. 17 gegangen und haben ihn uns angesehen. Als wir da standen und das Boot bewunderten fragten uns die Leute an Bord, ob wir Arbeit suchten. Zuerst haben wir das verneint, aber nach einer netten Plauderei und ein bisschen nachdenken habe ich nach mehr Informationen gefragt. Nach einer Testfahrt wurde ich als Besatzungsmitglied der „Clipper City“ akzeptiert! Sie ist ein 160 Fuß [158 Fuß; ca. 53 Meter] langer Schoner, der für Charterfahrten entlang der Freiheitsstatue segelt. Ich habe jetzt einen Job, was wirklich wunderbar ist, denn nachdem ich einige Wochen nicht mehr gesegelt war, blickte ich wieder sehnsüchtig aufs Wasser und den Horizont. Auf diese Weise kann ich Geld verdienen und auf dem Wasser sein. Sechsmal am Tag die riesigen Segel ohne Winden zu hissen ist wirklich harte Arbeit, aber auch ein gutes Fitnessprogramm. Wir sind auch sehr mit Jillians Dokumentarfilm beschäftigt, den sie über meine Reise macht. Und da war natürlich auch mein Geburtstag! Ich hätte fast vergessen, darüber zu berichten. Danke für all die Glückwünsche, das war großartig! Ich hatte einen wunderbaren Geburtstag an Bord eines anderen Schoners, der „Sherwater“, mit der ich auf dem Hudson River an der Freiheitsstatue vorbeigesegelt bin. Danach sind ein paar Freunde vorbeigekommen, und ich habe original holländische Pfannkuchen gebacken, die Guten mit Käse und Speck. Danach haben wir uns „Big“ ausgeliehen, einen Film von Penny Marshall, der von einem kleinen Kind handelt, das gern groß wäre, was schließlich in Erfüllung geht. Es fühlt sich so unwirklich an, 17 zu sein! Na ja, lange Rede, kurzer Sinn: ich habe eine tolle Zeit in dieser riesigen, lebhaften und interessanten Stadt!
Laura
Thomas Weber
14. September 2012
Meine Zeit in Whangarei war bislang ziemlich gut ausgefüllt. In den ersten Tagen kamen dauernd Medienleute und Besucher zu ‚Guppy‘ an der Pier, was mich aber überhaupt nicht gestört hat, da sie sehr nett waren. Ja, das hat mich eine Zeit lang beschäftigt gehalten. Und ein paar noch tollere Dinge sind passiert: Ich habe meine Fahrschüler Lizenz [sogenannte L-plate], was richtig cool ist. Ich habe die schriftliche Prüfung bestanden, und so darf ich mit jemand anderem im Auto fahren, bis ich die volle Lizenz [den ‚richtigen‘ Führerschein] bekomme. Das ist so aufregend! Obwohl ich ‚Guppy‘ um die ganze Welt gesteuert habe, fühlt es sich seltsam an, ein Auto zu fahren. Ich habe auch Arbeit auf einem Boot für Taucher in Tutukaka gefunden! Somit kann ich Geld für ein anderes zukünftiges Abenteuer sparen. Es gibt in dieser Welt noch so viel zu sehen. Während ich hier arbeite, möchte ich mein Kapitänspatent in der Handelsschifffahrt machen. Ich habe also einige Pläne, die mich für eine Weile auf Trab halten werden. Ich war auch in Auckland für eine Fernsehshow. Sie haben mir einen Flug von Whangarei bezahlt. Es war aufregend, über dieses wunderschöne Land zu fliegen, die grünen Hügel und das blaue Wasser, und hier und dort ein Haus und einen Fluß mit Booten zu sehen – so schön! Ich konnte nicht aufhören, aus dem Fenster zu sehen und zu denken „Wow, ich lebe jetzt hier!“ Auckland ist genauso groß und lebhaft wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ganz nett, soweit ich es nach den zwei Stunden, die ich dort gewesen bin, beurteilen kann, denn ich war die meiste Zeit im Studio. Es ist hier immer noch sehr kalt, besonders nachts. Einmal fiel die Temperatur bis auf 2 Grad! Die Leute vom Jachthafen waren so nett, uns einen kleinen Elektroofen und ein paar zusätzliche Decken zu geben, und es ist ziemlich gemütlich drinnen [im Boot]. Und der Frühling kommt. Am Tag, wenn die Sonne scheint, ist es wirklich schön, und man kann im T-Shirt herumlaufen. Wir haben einen wirklich schönen Platz hier im Jachthafen, und es gibt sogar einen Seelöwen, der dauernd bei uns ist, was sehr erstaunlich ist. Ich habe mich wirklich in dieses schöne Land und seine freundlichen Menschen verliebt.
Laura
Thomas Weber
7. September 2012
Ich habe die letzten Tage in Whangarei wirklich genossen. Hauptsächlich war ich damit beschäftigt, Dinge zu klären, wie zum Beispiel, meinen Führerschein zu machen, und Anfragen der Medien nachzukommen. All die Menschen waren so nett zu mir und haben mir oft geholfen, obwohl ich das Meiste natürlich selbst mache. Reva’s, ein Restaurant in der Nähe des Town Basin Jachthafens, hatte uns eines Abends zu Pizza eingeladen, was sehr lieb war. Sie hat das Restaurant jetzt seit mehreren Jahren, und meine Eltern haben dort auch schon gegessen [während sie mit ihrem Boot in Whangarei lagen; 1994 bis 1996]! Ich habe auch ein paar Freunde meiner Eltern getroffen, die noch immer dort leben, unter anderem auch die Hebamme meiner Mutter, die geholfen hat, mich auf die Welt zu bringen. Sie alle erinnern sich sehr gut an mich. Natürlich erinnere ich mich nicht an sie, nur von Fotos und Geschichten, aber es ist trotzdem schön, denn ich fühle mich dadurch immer verbundener zu diesem schönen Teil der Welt. B hat eigentlich die ganze Zeit nur geskated, denn es gibt einen Park in der Nähe des Jachthafens. Er hat schon ein paar nette Freunde und Arbeit gefunden. Ja, wir schaukeln langsam zurück ins normale Leben. Das ist definitiv anders als um die Welt zu reisen und die ganze Zeit zu segeln, aber sich eine Pause von großen Überfahrten zu gönnen und normale Dinge zu tun ist auch ganz schön.
Laura
Laura
Thomas Weber
3 & 4. September 2012
Gestern als ich einlief war da ein Boot mit Kameras an Bord, das mein Einlaufen nach Whangarei filmte, und danach [waren] ein paar Medien[vertreter vor Ort], alles sehr nette Leute. Sobald wir mit dem Einklarieren fertig waren habe ich mich entschlossen, sofort zum Jachthafen zu fahren. Alle Bojen entlang des Weges waren beleuchtet, und so war es ganz einfach. Wir haben sofort einige nette Leute getroffen, die uns zum Abendessen einluden, was sehr cool von ihnen war. Danach bin ich sofort eingeschlafen und erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht. So schön! Sofort nach dem Aufwachen sind wir im strömenden Regen zum Supermarkt gegangen und haben frischen Käse und Schinken für ein leckeres Frühstück gekauft. Oh, und wir haben auch einen Regenschirm [gekauft]. Dann haben wir eine heiße Dusche genommen und die Leute am Jachthafen kennengelernt, welche wunderbar sind. Ratet mal! Erinnert Ihr euch an das Boot ‚Winddancer‘, das ich in Südafrika kennengelernt hatte, und mit dem ich auf dem Atlantik in Kontakt gewesen bin? Tja, sie haben ihr Boot in Curacao gelassen und sind jetzt hier in Whangarei (sie haben hier ein Haus), und wir werden heute Abend bei ihnen Essen. Nicht schlecht, was? Mir gefällt es hier schon sehr! ‚Guppy‘ lächelt mich an, so froh ist sie hier in ihrem neuen Zuhause; ihr Log [eine Art Kilometer- bzw. Seemeilenzähler] ist bei fast 36.000 Seemeilen [66.672 Kilometer] stehengeblieben. Neuseeland, hier bin ich!
Thomas Weber
1&2 September 2012
Gestern war wieder ein interessanter Tag, an dem ich bei 25 bis 30 Knoten [46 km/h; Windstärke 6 – 7 Bft.] hart am Wind gesegelt bin. Am Nachmittag hörte ich ein lautes flattern – der Kopf von ‚Guppys‘ Großsegel war abgerissen! Tja… es war viel zu rauh, um das Segel sofort auszutauschen. Aber unter Besan und Sturmfock lief ‚Guppy‘ noch immer mehr als 6 Knoten [11 km/h], also war es in Ordnung [es war nicht nötig, das Segel auszutauschen]. Heute hat der Wind ein wenig nachgelassen, und heute Morgen konnte ich das Großsegel ersetzen. Das nächste Tiefdruckgebiet kommt uns immer näher, aber ich hoffe, bis 15 Uhr Ortszeit [es ist aufgrund des Zeitunterschieds nicht klar, welchen Tag sie meint] am Eingang zu Whangarei [zum sog. Whangarei Harbour, der W. vorgelagerten Bucht] zu sein. Ich habe die Wetterkarte gelesen und es heißt, daß es gut sein würde, es bis 19 Uhr zu schaffen. Bis dahin würde der Wind unter 30 Knoten [56 km/h; Windstärke 7] bleiben und die Wellen würden akzeptabel sein, um einzulaufen. Ich weiß, daß ‚Gup‘ es schaffen kann. Alles an Bord ist wohl. Wir segeln mit 7,5 Knoten [14 km/h] und die Temperatur beträgt am Tag 14 Grad. Daran muß man sich ein bisschen gewöhnen. Oh, und wir haben heute Albatrosse gesehen. Das war echt cool.
Laura
Thomas Weber
30. August 2012
Es war eine ziemlich rauhe Nacht. Der Wind drehte auf West-Süd-West und blies mit 25 Knoten [46 km/h; Windstärke 6 Bft.]. Wir haben die See und den Wind gegenan, und deswegen ist unsere Geschwindigkeit ein wenig gesunken. Wie segeln jetzt mit 5 Knoten [9 km/h] unter gerefftem Großsegel und Fock. Tja, ‚Guppy‘ bahnt sich ihren Weg durch die aufgewühlte See, aber wenigstens sind keine Steine mehr da, was ganz gut ist. Soweit ich das beurteilen kann, haben die Steine ‚Guppy‘ nicht allzu schlimm verschrammt. Auf der Wetterkarte habe ich gesehen, daß sich eine neue Wetterfront nördlich von Neuseeland zusammenbraut. Es wird nicht möglich sein, ihr völlig auszuweichen, aber na ja, wir werden sehen. Alles ist wieder normal. Ich habe ein paar schwere, kalte Wellen abbekommen, als ich dabei war, [das/die Segel] zu reffen und den Baum von der Genua losmachte. ‚Guppy‘ hat schon wieder – zum zweiten Mal – die Internationale Datumsgrenze überschritten und ist von einem Moment auf den nächsten 24 Stunden in die Zukunft gereist. Nur noch drei Tage bis Whangarei. Wie aufregend!
Laura
Thomas Weber
29. August 2012
Wir hatten eine ziemlich langsame Nacht und sind in den letzten 24 Stunden nur 100 Seemeilen [185 Kilometer] vorangekommen. Das Tiefdruckgebiet scheint auseinanderzufallen, und so wie es aussieht, werden wir nicht viel damit zu tun bekommen. Letzte Nacht hörte ich ein lautes Geräusch, das sich wie strömender Regen oder etwas in der Art anhörte. Ich lief nach draußen und entdeckte, daß wir durch ein Feld treibender Steine segelten, deren Größe von sehr klein bis etwa Fußballgröße reichte! Natürlich blieb ich für die meiste Zeit der Nacht draußen, um dieses merkwürdige Phänomen zu bewundern. Ich hatte vorher noch nie schwimmende Steine gesehen. Sie sind wirklich leicht! Ich habe ein paar herausgefischt und sie eine Stunde lang voller Faszination angeschaut. ‚Guppy‘ ist jetzt wieder unterwegs und segelt mit 6 Knoten [11 km/h] bei einem guten nördlichen Wind von 15 bis 20 Knoten [28 bis 37 km/h; Windstärke 4 bis 5 Bft.], der langsam auf West dreht. Es sind keine schwimmenden Steine mehr in der Nähe, aber ich habe ein paar als Andenken an diese merkwürdige Erfahrung aufbewahrt. Der Wind nimmt noch immer zu während die Wellen immer größer werden, und es sieht hier fast so aus wie auf der Nordhalbkugel – grau, kalt und windig. Wer hat gesagt, daß segeln langweilig ist…
Laura
Thomas Weber
Im Augenblick segeln wir mit 7 Knoten [13 km/h] und die Wolken haben ihre Dunkelheit anderswohin verfrachtet und uns einen schönen blauen Himmel und warmen Sonnenschein hinterlassen. Es ist ein perfekter Tag in den ‚18er‘ Breiten. Und ‚Guppy‘ bekommt wirklich gute Winde. Es sind nur noch 790 Seemeilen [1463 Kilometer]! Die Kermadec Inseln liegen etwa 240 Seemeilen [445 Kilometer] vor uns. Ich stelle sicher, daß ich von ihnen ab bleibe, denn ich möchte nicht zu nah dran sein, wenn das Süd-West Tiefdruckgebiet [Satz unklar] aufzieht. Wir kommen gut voran und ich hoffe, ich kann dem Tiefdruckgebiet ein bisschen davonlaufen. Heute habe ich die Wettervorhersage aus Neuseeland, und wie es aussieht, können wir dem Schlimmsten ausweichen, vorausgesetzt, wir könne weitersegeln. Aber der Wind wird möglicherweise vor dem Tiefdruckgebiet nachlassen [Satz unklar], also werden wir abwarten müssen [wie es wird]. Wenigstens segeln wir im Moment sehr schön. Und hier draußen ist es fantastisch.
Laura
Thomas Weber
25. August 2012
Gestern hatte ich noch gedacht, daß wir guten Wind bekommen würden, aber letztendlich legte sich der Wind vollkommen, sodaß ich den Motor anwerfen mußte. Nach dem wechselhaften Wetter bekam ich heute Morgen ein paar bessere südöstliche Winde. ‚Tranquility‘ ist jetzt sehr nahe bei uns weil sie die ganze Zeit mit Motorkraft gefahren sind. Sie haben also aufgeholt, obwohl wir sie noch nicht gesehen haben. Zuvor habe ich [die Jacht] ‚Tomboy‘ über das SSB Funknetz gehört und habe versucht, mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie sind Freunde, die ich letztes Jahr in Bora Bora kennengelernt hatte, und die jetzt in Neuseeland sind. Es ist mir nicht gelungen, aber ich werde es morgen wieder versuchen. Wir sind jetzt etwa 200 Seemeilen [370 Kilometer] von Tonga entfernt und halten direkten Kurs auf Whangarei, das noch etwa 1070 Seemeilen [1982 Kilometer] entfernt ist. Neuseeland, ich komme! ‚Guppy‘ segelt mit 6 Knoten [11 km/h] und das Leben [an Bord] ist noch immer angenehm.
Laura
Thomas Weber
23. August 2012
Der Wind war gestern und heute sehr wechselhaft. Einmal segeln wir mit 5 Knoten [9,3 km/h] und im nächsten Augenblick wieder mit 2 Knoten [3,7 km]. Während der letzten Stunden scheint es so, als ob der Wind auffrischt und bleibt, und auf einem Kurs hart am Wind segeln wir wieder in die richtige Richtung. ‚Tranquility‘ liegt noch immer ein wenig hinter uns im gleichen Wetter, trotzdem laufen sie noch immer mit Motorkraft. Sie sagen, ein großes Boot wie ihres bewegt sich nicht bei Wind mit weniger als 15 Knoten [28 km/h; Windstärke 4 Bft.]… Einem guten Nachtschlaf folgte ein kalter, nebliger Morgen. Dem Wetterbericht nach wird ‚Guppy‘ in den nächsten Tagen gute südwestliche Winde haben, und ich werde langsam anfangen, nach Süden zu steuern. Wir haben sind jetzt etwas mehr als die Hälfte der Strecke zurückgelegt und ich freue mich immer mehr darauf, ‚Guppy‘ in meinen Geburtsort Whangarei zu steuern.
Laura
Wir kommen noch immer gut voran, aber der Wind hat letzte Nacht nachgelassen und Guppy hat seitdem 3 Knoten [5.5 km/h] gemacht [Satz unklar]. Die Temperatur geht langsam aber ständig zurück, sogar bis auf 17° letzte Nacht! Das haben wir lange nicht erlebt! Am Tag wird es auch nicht mehr wärmer als 22°. Brr, es ist jetzt schon viel zu kalt und wir sind noch nicht mal wirklich weit nach Süden gekommen. Heute hat Pommes Frites von unseren tahitianischen Kartoffeln gemacht und sie haben gut geschmeckt. Ich überlasse das Kochen dieser Tage und ich kümmere mich um das Segeln. Das läuft perfekt. ‚Tranquility‘ [die 52 Fuß lange Segeljacht] ist wieder unterwegs nach dem kleinen Zwischenstop. Sie sind etwa 120 Seemeilen [222 Kilometer] hinter uns. Die Wettervorhersage sagt Gegenwind für die nächsten ein bis zwei Tage voraus. Wahrscheinlich werden wir in den nächsten Tagen nicht viel vorankommen. Im Augenblick lässt der Wind nach, kommt nach einer Weile wieder und dann geht es wieder von vorne los… [Satz unklar]
Laura
Thomas Weber
Wir sind für eine Weile hart am Wind gesegelt, aber jetzt dreht der Wind wieder auf Süd und wir kommen gut voran. Letzte Nacht kamen ein paar große Regenböen [Wellen?] über und jetzt ist alles wieder im Normalzustand – naß und salzig! Bislang ist es eine gute Reise gewesen, und seit der Abfahrt aus Papeete ist der Motor weniger als vier Stunden gelaufen. Die Jacht ‚Tranquility‘ wird einen Tag lang auf Takutea, einer der Cook Inseln, Halt machen, da sie es Leid sind, mit Maschinenkraft zu fahren. Sobald sie zurück in Neuseeland sind werden sie sich dort für eine Weile niederlassen und wieder zur Arbeit gehen. Ihre Kinder im Alter von 10 und 8 Jahren freuen sich auf ein normales Leben an Land und darauf, wieder zur Schule zu gehen. Wir haben jetzt über die Hälfte der Strecke zwischen Papeete und Tonga geschafft. Und ich habe ‚Guppy‘ versprochen, daß wir eines Tages diese wundervollen Pazifikinseln wieder besuchen werden.
Laura
Thomas Weber
17. August 2012
Wir haben nicht viel Wind, aber es ist ein schöner, sonniger Tag mit nur wenigen Wellen, was es möglich machte, ein schönes Essen zu kochen, ein bisschen Gitarre zu spielen und einen Film anzusehen. So wie es aussieht stehen noch einige ruhige Tage bevor. Es macht mir nichts aus, langsam zu segeln, solange keine hohe Dünung steht, die die Segel hin und her schlagen läßt. Ich bin auf 19 Grad [südlicher] Breite und steuere 250 Grad bis wir südlich von Tonga sind. Wir haben die ‚guten‘ Breiten nördlich des 16. Grades verlassen, und je weiter wir nach Süden segeln desto wechselhafter wird das Wetter. „Tranquility“ [die 52 Fuß lange Segeljacht] steuert sogar noch weiter südlich und läuft mit Maschinenkraft sobald ihre Geschwindigkeit unter 3 Knoten [5,5 km/h] sinkt. Wenn wir aus den schlimmsten südlichen Breiten herausbleiben wird das die Reise zwar länger aber nicht notwendigerweise langsamer machen. Eigentlich kommen wir ganz gut voran.
Laura
Thomas Weber
Gestern hatten wir guten Wind. Gestern nach der Hälfte der Nacht hat sich der Wind gelegt [Satz unklar]. Die 52 Fuß lange Segeljacht ist vor zwei Tagen losgesegelt, hat aber einen südlicheren Kurs gewählt als den, den ich im Augenblick steuere. Wahrscheinlich bleibe ich für die nächsten Tage auf Westkurs. Ich vermisse die kleine Kiwi [die Katze] wirklich sehr auf dieser Fahrt und bin schon mehrfach aufgewacht weil ich gedacht hatte, sie gehört zu haben oder geglaubt habe, daß sie auf mir schläft.
Laura
Thomas Weber
14. August 2012
Nachdem wir einen guten Start gehabt haben, hat sich der Wind gelegt. Hoffentlich kommt er bald zurück. B ist leicht erkrankt. Ich weiß nicht, ob es eine Erkältung ist oder ob er nur seekrank ist. Aber mit dem Radar und dem eingeschalteten Alarmsystem habe ich während der Nacht doch noch gut schlafen können. Die 52 Fuß lange Segeljacht liegt noch in Moorea und sie planen, morgen abzufahren. Sie wollen mich benachrichtigen sobald sie lossegeln. Die ersten Nächte liegen hinter uns und ich bin gespannt darauf, wie viele noch kommen werden.
Laura
Thomas Weber
12. August 2012
Nachdem wir den letzten frischen Proviant an Bord genommen und ein paar Freunden, die wir während der drei Wochen hier kennengelernt haben, Lebewohl gesagt haben, haben wir das wunderschöne Tahiti heute Mittag verlassen. Jillian [Schlesinger] ist heute Morgen abgeflogen nachdem der Flug, den sie ursprünglich gebucht hatte, wegen Streiks bei der Fluglinie ausgefallen ist. Sie sitzt jetzt im Flugzeug in Richtung USA - zusammen mit der kleinen Kiwi [der Katze]. Jetzt geht es also nach Neuseeland. Im Augenblick weht fast kein Wind und wir passieren [die Insel] Moorea bei 2 Knoten [3,7 km/h] Geschwindigkeit. Ich werde diese schönen Inseln vermissen. Ich habe mich während der letzten zwei Jahre doch mehr an sie gewöhnt, als mir bewußt geworden ist. Es erscheint mir merkwürdig all diese Pazifikinseln, die ich so gut kennengelernt habe, hinter mir zu lassen und mich an dem Ort anzusiedeln, an dem ich geboren wurde. Es ist ein Ort, den ich tief in meinem Herzen trage, den ich jedoch noch nicht bewußt mit meinen eigenen Augen gesehen habe. Nach all den Jahren, in denen ich überall auf der Welt gesegelt bin, bin ich auf meiner endgültigen Reise nach Neuseeland. Es ist merkwürdig, aber ich freue mich auch darauf. Es ist so aufregend!
Laura
Thomas Weber
10. August 2012
Nach einer rauhen Überfahrt aus Moorea gegen den Wind sind wir wieder zurück auf Tahiti. Trotz der Wetterbedingungen war es ein spaßiger Törn. Jillian ist zum ersten Mal seekrank geworden aber hat das Abenteuer an Bord von ‚Guppy‘ sehr genossen. Und B hat einen Vorgeschmack auf die Bedingungen auf unserem langen Schlag nach Neuseeland bekommen. Ja, ich habe entschieden, daß ich nicht länger warten kann, um Neuseeland zu sehen, und darum machen wir ‚Guppy‘ klar für die Reise nonstop von Tahiti nach Whangarei, derselben Stadt, in der ich auf dem Boot meiner Eltern vor 16 Jahren geboren wurde. Ich bin so aufgeregt, nach so langer Zeit wieder dort zu sein. Es ist nicht die beste Zeit, um dorthin zu segeln, aber es wird eine nette Herausforderung werden. Ich glaube, ich freue mich mehr darauf als B, aber er gewöhnt sich an den Gedanken. Er freut sich auch darauf, Neuseeland zu sehen, würde aber viel lieber das Flugzeug nehmen. Ein Boot, mit dem [dessen Besatzung] wir seit Panama gut befreundet sind, wird dieselbe Strecke segeln, und es wird Spaß machen, über SSB Funk in Kontakt zu bleiben. Es ist eine 52 Fuß [etwa 15,6 Meter] lange Schaluppe, aber wir werden sehen, ob ‚Guppy‘ sie schlagen kann. Wir sind traurig, Kiwi [der Bordkatze] Lebewohl sagen zu müssen, denn es würde Schwierigkeiten geben, eine ausländische Katze nach Neuseeland einzuführen. Aber wir sind froh, daß Jillian sich in sie verliebt hat, und sie mit dem Flugzeug nach New York nehmen wird. Sie hat einen niedlichen Katzenpass und alle offiziellen Reisedokumente. Wir haben ihr eine schöne kleine Transportkiste gegeben [gemacht?], und ich habe eine ausgestopfte Ratte hineingenäht, damit sie während des Fluges ein bisschen Unterhaltung hat. Kiwi und wir sind reisefertig. Ich habe das ganze Rigg überprüft und die Segel an ein paar Stellen genäht, denen ich nicht zugetraut habe, schwerem Wetter standzuhalten. Wir haben Lebensmittel, Treibstoff, Wasser, und alles, was wir noch zu tun haben, ist das Chaos auf ‚Guppy‘ aufzuräumen. Jetzt, wo wir nur noch wenig zu tun haben, genießen wir noch die letzten Tage in tropischen Gewässern, bevor wir die Segel setzen und Kurs auf eiskaltes Wetter nehmen.
Laura
Thomas Weber
6. August 2012
Meine Freundin Jillian [Schlesinger; Filmemacherin aus New York] hat mich mit einem einwöchigen Besuch überrascht. Also haben wir entschieden, nach Moorea zu segeln, wo wir jetzt gerade sind. Wir genießen die Ruhe in Moorea. Heute sind Jillian und ich in sechs verschiedenen Autos um die ganze Insel getrampt. Ein Auto nahm uns mit auf einen Berg, von dem wir eine schöne Aussicht über die ganze Insel hatten. Natürlich haben wir ein paar coole Leute getroffen, so zum Beispiel ein nettes französisches Ehepaar, das uns zu seinem großartigen schwimmenden Haus auf dem Wasser mitnahm [Satz unklar]. Wir werden vermutlich noch ein paar Tage hier bleiben und dann nach Tahiti zurücksegeln. Moorea ist wirklich schön. Ich bin froh, daß ich endlich an Land [die Insel besucht habe?] gegangen bin. Das habe ich letztes Jahr total vergessen. Ich bin [damals] mit den Rochen schwimmen gegangen und hatte eine schöne Aussicht auf die Insel von ‚Guppy‘, aber an Land zu gehen und die Insel zu erkunden war viel besser. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, mein kürzlich repariertes Surfbrett auszuprobieren, aber die Wellen sind im Augenblich nicht so gut zu sein, also muß ich mich wahrscheinlich noch gedulden. Vielleicht wird es besser sein, wenn ich wieder in Tahiti bin. Französisch-Polynesien ist zwar sehr schön aber teuer, insbesondere das Internet. 30 Minuten kosten fünf Dollar! Also danke ich Gott für mein SSB Funkgerät mit Sailmail.
Thomas Weber
3. August 2012
Wir liegen noch immer vor dem Taina Jachthafen vor Anker. Während der letzten Tage habe ich nicht viel gesurft sondern ein kaputtes Surfbrett repariert, das ich jetzt behalten darf. Morgen werde ich es fertigmachen und hoffe, es bald ausprobieren zu können. Die letzten zwei Tage waren sehr windig und regnerisch. Ich sitze jetzt im ‚Pink Coconut‘ Restaurant in langen Hosen, Schuhen und einem Sweater… Brrr, es ist hier so kalt. Na ja, zumindest ist das gutes Wetter um an meinem Surfbrett zu arbeiten und die üblichen Dinge wie [Wäsche] waschen und aufräumen zu erledigen. Ich bin also noch immer im Paradies, hänge mit Freunden herum und habe meistens Spaß.
Laura
Thomas Weber
Ich genieße noch immer Tahiti und liebe das Surfen. Heute Abend findet eine Party auf einem Boot statt, das ich letztes Jahr getroffen habe. Es ist der graue Katamaran, auf dem ich letztes Jahr in Moorea gefeiert habe. Ich habe sie hier wiedergetroffen und wir hatten seitdem eine tolle Zeit. Es ist schön, nach so langer Zeit Freunde wiederzutreffen.
Laura
Thomas Weber
27. Juli 2012
Wir haben uns zum Jachthafen Taina an der Westküste von Tahiti verholt. ‚Guppy‘ liegt jetzt fast an derselben Stelle vor Anker [am selben Liegeplatz? Satz unklar.] wie letztes Jahr. Es ist nett hier mit all den Booten aus vielen verschiedenen Ländern. Tahiti ist zwar schön aber auch superteuer. Letzten Dienstag wollten wir surfen gehen, aber dann wurde in der Stadt gestreikt und folglich gab es ein riesiges Verkehrschaos. Meistens gehe ich ohne B surfen. Er ist einmal mitgegangen, aber das war auch zugleich das letzte Mal [Satz unklar]. Ich surfe mit einem Einheimischen, seinem Sohn und einem Freund seines Sohnes, die zwar jünger aber auch viel besser sind als ich. Aber… so langsam kriege ich den Bogen raus. Ich plane, länger hier zu bleiben, denn es ist so ein schöner Ort und ich kann dann die Insel und die Menschen besser kennenlernen.
Laura
Thomas Weber
24. Juli 2012
Ich bin jetzt gerade in Papeete [Hauptstadt von Tahiti] und bin ein paar Freunden von [der Jacht] ‚Wet Lady‘ über den Weg gelaufen als ich durch die Stadt ging. Ich amüsiere mich gut auf dieser schönen Insel. Gestern bin ich nochmal mit demselben einheimischen Bekannten surfen gewesen, und morgen werde ich wieder surfen gehen. Es ist alles prima hier. Tagsüber ist es ziemlich heiß, aber abends ist es hier wirklich angenehm. Manchmal scheint es mir beinah unglaublich, daß ‚Guppy‘ und ich seit dem Beginn meiner Reise über 33.000 Seemeilen [61116 Kilometer] zusammen zurückgelegt haben. Und sie [das Boot] sieht immer noch so gut aus wie immer [zu Beginn der Reise]. Das ist großartig.
Laura
Thomas Weber
Alles ist sehr nett hier auf Tahiti. Der Empfang vom Yachtclub Arue und von der Tourismusbehörde war wunderbar; es gab eine Menge Blumen, Tanzvorführungen von Einheimischen und leckeres Essen. Man hat mir einen schönen Liegeplatz im Hafen zugewiesen, an dem ‚Guppy‘ jetzt liegt. ‚Wet Lady‘ kam eine Stunde später an und liegt in einem anderen Hafen nicht weit von hier. Wir haben auch ein paar Jachten wiedergetroffen, die wir einige Zeit lang nicht gesehen hatten; das war sehr schön. Wir haben auch ein paar Einheimische getroffen, unter Anderem jemanden, der eigentlich Niederländer ist, aber seit mehr als zehn Jahren hier lebt und eine tahitianische Frau geheiratet hat.Wir sind mit einem Einheimischen surfen gegangen, und auch heute werde ich surfen gehen. Es ist großartig. Gestern sind wir zum Jachthafen Taina gegangen, um einer französischen Familie bei ihrer Zirkusvorführung zuzusehen, womit sie Geld verdienen, um mit ihrer Jacht weitersegeln zu können. Es war toll und es machte uns allen Spaß, zuzusehen. Nach der Zirkusvorstellung im Jachthafen gingen wir zu dem Tennisclub, wo der Niederländer als Trainer arbeitet um dort ein paar Stunden Tennis zu spielen. Es ist schön, wieder ein paar aktive Dinge zu tun. Es ist alles prima und wir genießen die schöne Insel.
Laura
Thomas Weber
Wir sind heute Nachmittag in Tahiti angekommen. Wir hatten eine schöne Reise und guten Wind. Ich habe in der Nacht sogar das Reff aus dem Großsegel herausgenommen. Wir liegen jetzt im Jachthafen von Arue, von dem ich letztes Jahr noch nicht einmal wußte, daß er überhaupt existiert. Es ist wirklich sehr schön und man hat uns einen freien Aufenthalt [Liegeplatz?] angeboten. Morgen wollen sie mir ein tahitianisches Willkommensfest bereiten. Soweit ist also alles sehr schön.
Laura
Thomas Weber
17. Juli 2012
Nachdem das ganze schlechte Wetter abgezogen war, sind wir heute aus Rangiroa losgesegelt, wieder durch die Tiputa Durchfahrt hindurch, durch die wir hereingekommen waren. Es ist großartig, endlich nach Tahiti zu segeln, und wir genießen das Leben ohne Regen. ‚Wet Lady‘ segelt nur ein paar Meilen hinter uns. Es weht noch immer ein sehr kräftiger Wind und wir kommen gut voran.
Laura
Thomas Weber
16. Juli 2012
Guppy‘ schaukelt noch immer an ihrem Anker, obwohl es so scheint, als sei das schlimmste Wetter schon vorbeigezogen. Ich denke darüber nach, morgen loszusegeln. Letzte Nacht wehte der Wind wie verrückt und es gab tonnenweise Regen, aber jetzt wird sich das Wetter für ein paar Tage beruhigen. Wenn die letzte Wetterfront abgezogen ist, werden wir wahrscheinlich zusammen mit ‚Wet Lady‘ lossegeln. Auch sie haben vor, Kurs auf Tahiti zu nehmen. Hoffentlich wird das schöne Wetter, das ich von diesem Teil der Welt gewohnt bin, am Samstag zurückkehren.
Laura
Thomas Weber
13. Juli 2012
Wir sind noch immer auf Rangiroa. Nach ein paar sonnigen Tagen, an denen wir im glasklaren Wasser geschnorchelt haben, warten wir jetzt darauf, daß eine kleine Wetterfront mit 30 Knoten Wind [56 km/h; Windstärke 7 Bft.] durchzieht bevor wir wieder auslaufen können. Die schöne Durchfahrt [in die Lagune] hat sich gehörig verändert. Jetzt laufen dort 10 Fuß [etwa 3 Meter] hohe Wellen hindurch und brechen sich überall. Eine Menge Boote sind in den letzten Tagen hereingekommen, und keines denkt daran, auszulaufen bevor sich das Wetter nicht beruhigt hat. Das wird wahrscheinlich am Montag sein. Ich liebe das stürmische Wetter, denn ‚Guppys‘ Anker halten gut und wir liegen ziemlich geschützt. Heute habe ich einen schönen Spaziergang am Strand unternommen und die brechenden Wellen und den Regen, der wie verrückt vom Himmel fällt, genossen. Das ist eine schöne Abwechslung zu all den heißen Tagen.
Laura
Thomas Weber
10. Juli 2012
Der Wind hat gestern ein wenig nachgelassen, was aber perfekt war, denn dadurch konnten wir heute Morgen durch den Durchlass [im Riff in die Lagune] segeln, was aber gar nicht schlecht war. Wir kamen zur perfekten Zeit an, ohne Dünung und ohne entgegenstehende Strömung. Das war wunderbar. Jetzt liegen wir bei dem kleinen Flughafen vor Anker, ganz in der Nähe unserer Freunde von der ‚Wet Lady‘, einer 46 Fuß [15 Meter] langen Ketsch [Zweimaster]. Sie sind einen Tag vor uns losgesegelt [von den Marquesas Inseln] und wir waren sehr überrascht, sie bei unseren Einlaufen in die Lagune vorzufinden. Aber sie kamen ein paar Stunden später herein. Inzwischen sind wir an Land gegangen und haben das Dorf erkundet. Die kleinen Häuser sehen aus, als seien sie leicht zu bauen, was mir sehr gefällt [Satz unklar]. Rangiroa selbst ist riesig. Ich kann von hier nicht einmal bis zur anderen Seite des Atolls sehen. Aber es scheint ein friedsamer Ort zu sein, an dem wir wahrscheinlich eine Weile bleiben werden bevor wir Kurs auf Tahiti nehmen werden.
Laura
Thomas Weber
8. Juli 2012
Heute hatten wir endlich ‚normales‘ Wetter: Sonne, einen klaren Himmel und guten Wind. Wie es aussieht, werden wir Rangiroa in der Nacht erreichen, und deshalb werde ich ‚Guppy‘ ein wenig verlangsamen müssen bevor wir dort sind. Rangiroa ist das größte Atoll [des Tuamotu Archipels]. Es ist etwa 40 Seemeilen [74 Kilometer] lang und hat zwei Durchlässe [um in die Lagune zu segeln]. Ich erwäge, direkt nach Tahiti zu segeln, falls wir Rangiroa sehr früh am Abend erreichen, denn mir behagt die Vorstellung gar nicht, die ganze Nacht zwischen den Atollen warten zu müssen, und wir beide möchten gern nach Tahiti. Mir ist auch die Idee gekommen, nach Bora Bora schnurstracks nach Neuseeland zu segeln, aber B. geriet in Panik, als ich ihm das erzählte - Ha Ha.
Laura
Thomas Weber
6. Juli 2012
‚Guppy‘ macht gute Fahrt aber das Wetter ist nicht sehr schön. Seit wir losgesegelt sind war es regnerisch und hat genieselt und es gab dazu viele Regenböen. Das macht das Segeln sehr schwierig und das Leben an Bord von ‚Guppy‘ ziemlich ungemütlich. Aber das Gute daran ist, daß wir jeden Tag eine Süßwasserdusche nehmen können. Das ist also ganz schön, obwohl es wirklich kalt ist. Das Letzte Mal hatte ich dieses neblige Wetter mit Nieselregen als ich letztes Jahr durch den Indischen Ozean segelte. Das erinnert mich sehr daran… und ich mag es noch immer nicht. Ich hoffe, das Wetter wird aufklaren bevor wir das Tuamotu Archipel erreichen, denn ich mag die Vorstellung überhaupt nicht, so nah an den gefährlichen Atollen vorbeizusegeln bei einer Sichtweite von nur 250 Metern. Ansonsten geht alles gut. Es ist schön, wieder unterwegs zu sein, und ich freue mich auf Rangiroa.
Laura
Thomas Weber
5. Juli 2012
Wir hatten eine tolle Zeit mit unseren Segelfreunden und haben schön Geburtstag gefeiert. Wir sind voll mit leckeren, frischen Früchten, genauso wie ‚Guppy‘, denn wir haben unsere Vorräte aufgefrischt bevor wir losgesegelt sind. Wir sind wieder auf See, haben heute Morgen abgelegt und Kurs auf Rangiroa [größtes Atoll des Tuamotu-Archipels] gesetzt. Es weht eine sehr schöne Brise und ‚Guppy‘ segelt mit etwa 6 Knoten [11 km/h] unter Vollzeug – einfach perfekt. Sobald ich Internetzugang habe, wahrscheinlich auf Tahiti, werde ich Fotos auf meine Webseite hochladen.
Laura
Thomas Weber
2. Juli 2012
Wir sind zu einer anderen Bucht gesegelt, noch immer auf derselben Insel, aber zwei Buchten weiter. Es gibt ein kleines Dorf, wo die Menschen sehr entspannt und cool sind. Dort gibt es überall Obstbäume, und man kann so viele Früchte – Mangos, Grapefruits, Bananen und vieles mehr – frisch vom Baum essen. Die Einheimischen sind sehr freundlich. Sie machen sehr viel Musik und wir haben viel mit ihnen gejammt [Musik improvisiert], Gitarre und Ukulele gespielt, gesungen, und auf allem herumgetrommelt. Wir haben eine perfekte Bucht und ein perfektes französisch-polynesisches Dorf gefunden. Morgen werden wir eine andere Bucht mit einem schönen Sandstrand ansteuern, um den Geburtstag eines Freundes von einem Boot, das wir in Panama getroffen haben. Oh, und noch was Interessantes: Ich habe heute einen Fisch gefangen und zubereitet, folglich hatten wir einen eigenen Fang zum Abendessen! Und ich habe mich nicht davor geekelt, ihn zu töten – juhu!
Laura
Thomas Weber
30. Juni 2012
Wir haben entschieden, Hiva Oa zu verlassen und ein paar Seemeilen weiter nach Tahuata zu segeln, denn wegen der großen Dünung, die in die Bucht hineinlief, wurde es hier sehr ungemütlich. Ein paar gute Freunde aus Panama kamen gerade herein, als wir die Bucht verließen. In ein paar Tagen werden sie auch hier [auf Tahuata] sein, das sollte cool werden. In der Zwischenzeit haben wir eine Menge Leute kennengelernt und hatten ein schönes Abendessen auf einem viel größeren Boot, das ‚Wet Lady‘ heißt. Die Bucht, in der wir jetzt sind, die Baie Hanamoenoa, ist so schön. Es gibt kein Dorf, nur einen schönen weißen Strand mit Palmen und hohen Felsen auf beiden Seiten. Und das Beste von Allem: Das Wasser ist sehr klar und sehr schön um darin zu schwimmen, anders als auf Hiva Oa. So kann ich ‚Guppys‘ Unterwasserschiff wieder saubermachen. Heute Abend werden wir mit den anderen ‚Yachties‘ am Strand grillen. Ich denke, wir werden ein paar Tage bleiben und dann nach Rangiora segeln. Die Fotos müssen warten, denn es gibt hier kein Internet, aber ich werde versuchen, alle über unsere Abenteuer im Paradies auf dem Laufenden zu halten.
Laura
Thomas Weber
28. Juni 2012
Es war ein magischer Moment für mich, nach einen Jahr [die Insel] Hiva Oa wieder am Horizont auftauchen zu sehen. Ich fühlte mich, als sei ich nie weggewesen. Und dieses Gefühl blieb. Nur die Boote auf dem Ankerplatz haben sich verändert. Ein australisches Boot, das wir in Panama und dann wieder in Galapagos gesehen haben, kam kurz nach uns an. Unterwegs haben wir sie gar nicht gesehen. Es hat nicht so viel geregnet wie letztes Jahr. Ich vermisse den Regen ein bisschen, weil er die Insel noch schöner und die Luft kühler gemacht hat. Wir sind in den Ort gegangen um dort frische Lebensmittel zu kaufen. Es war ein schöner Spaziergang und wir sind ein paar Leuten über den Weg gelaufen, die ich noch von letztem Jahr kannte. Es war echt cool, sich das Neueste zu erzählen. Jetzt hoffe ich darauf, während der Nacht gut schlafen zu können, trotz der gewaltigen Dünung, die aus Süden in die Bucht hineinläuft. ‚Guppy‘ liegt am Bug- und Heckanker, aber sie rollt trotzdem. Morgen werden wir ein bisschen mehr von der Insel erkunden, und ich möchte den Calvaire Friedhof besuchen, die letzte Ruhestätte von Paul Gauguin [franz. Maler, † 8. Mai 1903 in Atuona auf Hiva Oa] und Jacques Brel [belgischer Chansonnier und Schauspieler, lebte von 1976 bis 1977 auf Hiva Oa; † 1978]. Letztes Jahr hatte ich dazu keine Gelegenheit, denn ich bin viel zu schnell wieder weggesegelt.
Laura
Thomas Weber
26. Juni 2012
Wir sind nach was weiß ich wie vielen Tagen auf See – ich habe sie nicht gezählt – auf [der Insel] Hiva Oa angekommen. Wir sind zu der kleinen Stadt gegangen und ich habe schon ein paar Leute von letztem Jahr getroffen. Es ist wirklich cool, sie wiederzusehen. Es scheint so, als ob ich niemals weggewesen wäre von dieser schönen Insel mit ihren hohen grünen Bergen.
Thomas Weber
25. Juni 2012
Der Wind hat sich während des vergangenen Tages vollkommen gelegt und deshalb fahren wir, ganz wie erwartet, mit Motorkraft. Wir haben noch immer 130 Seemeilen [241 Kilometer] vor uns. Und ganz so wie jedes Mal fühlt es sich merkwürdig an, nach einer langen Zeit auf See so nah bei Land zu sein. Der merkwürdigste Aspekt ist, daß keiner von uns genau weiß, wie lange wir auf See waren, da wir uns nicht erinnern, wann wir losgesegelt sind [am 1. Juni]. Es müssen jetzt ungefähr 22 Tage [24] sein. Das sind schon vier Tage mehr als ich letztes Jahr für die gleiche Reise benötigte. Die Regenböen hielten sich letzte Nacht fern, sodaß ich bei diesen ruhigen Bedingungen wirklich gut schlafen konnte. Im Augenblick hängen einige dunkle Wolken und Schauern um uns herum, aber wir haben noch immer keinen Regen abbekommen… schade. Jetzt weht ein leichter Wind von hinten, und vielleicht können wir die letzten Meilen segeln.
Laura
Thomas Weber
Letzte Nacht wurden wir von vielen Regenböen getroffen. Es regnete die ganze Nacht hindurch und manchmal blies der Wind mit 30 Knoten [56 km/h; Windstärke 7 Bft.] aus allen Himmelsrichtungen. Folglich kam ‚Guppy‘ nicht gut voran, da wir meistens in die falsche Richtung segelten. Am Tag hatten wir wenig Wind und die Dünung war nicht zu hoch, und so haben wir uns dazu entschlossen, einfach die Ruhe zu genießen und mit 2 Knoten [3,7 km/h] zu segeln. Jetzt hat sich der Wind vollkommen gelegt. Ich hoffe wirklich, daß die Regenböen heute Nacht wegbleiben, sodaß ich etwas Schlaf bekommen kann während Mr. Yanmar [der Motor] uns ein paar Meilen voranbringt.
Laura
Thomas Weber
21. Juni 2012
Letzte Nacht hatten wir 25 Knoten Wind [46 km/h; Windstärke 6 Bft.] und sehr ärgerliche Kreuzseen, die das Leben und das Schlafen [an Bord] unbequem machten. Aber jetzt ist es schon viel besser und wir kommen schnell näher [zu den Marquesas Inseln]. ‚Guppy‘ läuft gute 7 Knoten [13 km/h] und wir haben von den insgesamt 3000 Seemeilen [5556 Kilometer] dieser Reise nur noch 480 Seemeilen [870 Kilometer] vor uns. Alles andere hier draußen ist noch immer großartig. Ich genieße es, ‚Guppy‘ bei dieser Geschwindigkeit durch die Wellen schneiden zu sehen.
Laura
Thomas Weber
19. Juni 2012
Es weht jetzt ein Wind von etwa 15 bis 20 Knoten [28 bis 37 km/h; Windstärke 4 – 5 Bft.], ab und zu regnet es und der Wind weht dann stärker und kommt direkt von hinten. Die Wellen sind etwa höher geworden, also ist es jetzt wieder mehr wie ‚richtiges‘ Segeln. Und ‚Guppy‘ kommt auch besser voran – yeah! Es sind noch 780 Seemeilen [1445 Kilometer] bis zu den Marquesas Inseln. Die Tage hier draußen mit einer Crew sind anders und ich habe einen Teil von mir hinter mir gelassen. Ich fühle, daß ich mehr und mehr inneren Frieden mit mir selbst erlange und ich freue mich jetzt auf die Zukunft. Die zeitlosen Tage auf See, an denen ich einfach den ganzen Tag lang die See betrachten konnte und ich mich ganz meinen Gedanken hingeben konnte [Satz unklar], sind verschwunden. Und manchmal frage ich mich, ob das gut ist oder nicht. Eins zu sein mit der Natur mit tausenden Seemeilen vor dem Bug, nur ‚Guppy‘ und ich. Ich bin so glücklich. Ich liebe ‚Guppy‘ mit jedem Tag mehr. Sie war so großartig. Ich fange an zu erkennen, was sie und ich getan haben und was das eigentlich heißt; es [die Weltumsegelung] war etwas, das man nicht alle Tage macht. ‚Guppy‘ und ich haben etwas ganz besonderes gemacht. Nun, ich werde jetzt besser ins richtige Leben zurückkehren. Ich muß mich selbst davon abhalten, darüber nachzudenken, wie großartig ‚Guppy‘, ich und das Meer sind, bevor ich mich noch dazu entschließe, für immer umherzusegeln. Ha Ha.
Laura
Thomas Weber
Wir kommen langsam näher. Der Wind weht ein wenig stärker und hat auf Ost gedreht, weht jetzt also genau von hinten. Die Windvorhersage für die nächsten Tage klingt etwas besser und verspricht östliche Winde von 15 Knoten [28 km/h; Windstärke 4 Bft.] Letzte Nacht habe ich wieder draußen geschlafen um die ruhigen Nächte ohne überkommende Wellen so lange wie möglich zu genießen und morgens von der warmen Sonne geweckt zu werden. Ich habe auch die Delfine wieder gesehen, allerdings bei Nacht, und so konnte ich sie besser hören als sehen. Sie scheinen nie bei Tageslicht zu kommen. Fast jeden Tag sehen wir große Fischschwärme sehr nah bei ‚Guppy‘ schwimmen und springen – auch sehr cool.
Laura
Thomas Weber
15. Juni 2012
Vergangene Nacht haben wir Delfine gesehen. Aber ohne Mond und ohne Meeresleuchten war es schwer, sie vor ‚Guppys‘ Bug springen zu sehen. Aber ich konnte sie die ganze Zeit hören. Sie scheinen kein Licht zu mögen, denn jedes Mal, wenn ich den Scheinwerfer an Deck einschaltete, um sie besser sehen zu können, verschwanden sie. Der Wind hat sich vollkommen gelegt und wir dümpeln mit 2 Knoten [3,7 km/h] herum. Das ist ein großer Unterschied zu letztem Jahr, als ich dauernd Wind von 25 Knoten [46 km/h; Windstärke 6 Bft.] hatte und ‚Guppys‘ Geschwindigkeit nie unter 7 Knoten [13 km/h] sank! Wenigstens gibt es keine Wellen. Es ist ein wunderschöner wolkenloser Tag. B ist blind für seine Schönheit, aber ich genieße den endlosen blauen Pazifik.
Laura
Thomas Weber
13. Juni 2012
Der Wind ist ein bisschen zurückgekehrt [hat aufgefrischt] und ‚Guppy‘ segelt wieder mit 5 Knoten [9,3 km/h]. Wir haben gerade die Hälfte des Weges zurückgelegt und haben noch 1490 Seemeilen [2750 Kilometer] vor uns. Ich liebe die Morgen hier draußen, denn die Temperatur ist dann noch angenehm und man kann den Tag kommen sehen. Ich habe eine riesige Flosse gesehen, die sich als zwei Schwertwale entpuppte – wenigstens glaube ich, daß es zwei Schwertwale waren, denn ich habe nur etwas Schwarzes mit ein bisschen Weiß unter Wasser sehen können, was wirklich sehr riesig war. Sie waren so riesig, daß ich noch eine halbe Stunde danach überwältigt war. Wirklich sehr cool. B schläft noch immer, was er meistens den ganzen Tag lang tut. B wird nachts munter, zu der Zeit, wenn ich schlafen will. Das funktioniert prima. Kiwi [die Katze] ist auch meistens nachts wach und aufgedreht, was nicht so gut ist, denn sie springt gerne auf meinem Bauch herum. B fängt an, sich zu langweilen und will wieder Land sehen, aber ich genieße es hier draußen. Ich freue mich natürlich auch auf die Marquesas Inseln und Französisch-Polynesien, aber die Zeit hier auf See ist auch schön. Das Leben ist einfach und das Segeln geht leicht. Eigentlich bin sehr glücklich damit.
Laura
Thomas Weber
11. Juni 2012
Mist… der Wind hat während der letzten Tage stetig nachgelassen und nun rollen [dümpeln?] wir mit 3 Knoten [5,6 km/h] über die ruhige leere See. Die Altdünung macht alles ein bisschen ungemütlicher. Die Sonne scheint und auf dem Boot ist es ziemlich heiß. Der Wind hat auch ein bisschen mehr nach Süd gedreht, und so segeln wir wenigstens mit allen Segeln nach einer Seite getrimmt. B ist immer noch krank. Zwischenzeitlich habe ich an meinem Buch weitergeschrieben und ich bin fast [mit dem Kapitel] Darwin nach Kapstadt fertig. Es geht gut [voran?]. Das Wetter war schön mit ein paar gelegentlichen Regenböen. Jeden Tag ist der Himmel wolkenlos und die Nächte sind sternenklar.
Laura
Laura
Thomas Weber
9. Juni 2012
YEAH! Wir kommen gut voran bei unglaublichen 7 Knoten [13 km/h]. Der Wind hat etwas mehr nach Südost gedreht, und so habe ich gestern Abend [Nacht?] die Genua ausgebaumt. Alles geht gut und es ist immer dasselbe, mit Ausnahme daß wir gestern Nacht und heute Morgen ein paar Regenböen abbekommen haben. Leider nur den Wind, der Regen ist an uns vorbeigezogen. Hmm, ich hätte so gern eine Süßwasserdusche genommen. B. geht es nicht so schlecht, zumindest nicht so schlecht wie mir. Ich fühle mich mit jedem Tag besser und genieße alles hier draußen.
Laura
Thomas Weber
7. Juni 2012
Endlich habe ich mich von meiner Erkältung erholt. Oh, mir ging‘s so schlecht. Aber wenigstens ist das Wetter gut. Die Winde waren wunderbar. Wir sind gut vorangekommen und seit wir losgesegelt sind hat immer die Sonne geschienen. Ich genieße es wirklich, wieder auf See zu sein. Aber jetzt ist B. krank, und so wird es wohl noch ein paar Tage dauern, bis wir beide wieder die See genießen können. Guppy segelt mit schönen 6,5 Knoten [7,5 km/h] und es sind noch 2260 Seemeilen [4186 Kilometer] bis zu den Marquesas [Inseln].
Laura
Thomas Weber
4. Juni 2012
Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, daß wir an unseren ersten Tag einen Wal gesehen haben! Er war nicht so nah wie damals in Südafrika, und es war richtig cool. Und jetzt bin ich krank; eine richtig dicke Erkältung, wie ich glaube. Aber ich bin sicher, daß es mit der Zeit besser wird. Das Wetter ist schön, und das hilft sehr. ‚Guppy‘ benötigt nicht zu viel Aufmerksamkeit. Die Katze ist noch immer wie verrückt und läuft in ihrem winzigen Sicherungsgeschirr umher. Wir genießen das wunderbare Wetter und kommen gut voran, obwohl der Wind jede Nacht regelmäßig etwas nachlässt. Wir haben auch ein paar Frachtschiffe vorbeifahren sehen, was sehr viel ist für diese Gegend.
Laura
Thomas Weber
2. Juni 2012
An unserem letzten Abend auf San Cristobal waren wir zum Essen auf dem Nachbarboot ‚Donna‘ bei Kris. Dann holten wir den Anker auf und setzten die Segel und nahmen Kurs auf die Marquesas Inseln. Es war fast Vollmond und während der ganzen Nacht wehte eine schöne Brise. Jetzt passieren wir gerade die letzte Insel [der Galapagos Inseln], Isabela, und wir werden sie wahrscheinlich ein bisschen länger sehen, denn der Wind hat sich fast ganz gelegt [Satz unklar]. Die Geschwindigkeit ist auf zwei Knoten gesunken [3,7 km/h], aber es ist ein schöner Tag und ich erwarte nicht, daß die Reise so schnell geht wie letztes Jahr.
Laura
Thomas Weber
29. Mai 2012
Das Schlauchboot wurde letzte Nacht von einem Einheimischen gestohlen, der am nächsten Morgen 300 Dollar verlangte, um es zurückzugeben. Natürlich haben wir nicht bezahlt, sondern ein Schloß gekauft, mit dem wir das Schlauchboot nun jedes Mal abschließen. Wir denken noch immer darüber nach, in ein paar Tagen nach Hiva Oa [Marquesas Inseln] aufzubrechen. Das ist dieselbe Insel, die ich letztes Jahr schon besucht hatte. Ich mochte sie, bin damals aber nur ein paar Tage geblieben. Wir haben in Panama eine Menge Proviant eingekauft und wir sind für ein paar Monate mehr ausgerüstet [Satz unklar]. Wir haben auch Treibstoff und Wasser [getankt], sind damit fertig, das Rigg und den [die?] Propeller zu überprüfen und haben ein paar Kleinigkeiten repariert. ‚Guppy‘ sieht gut aus. Heute waren wir auf einer Schnorcheltour mit Kris und der Crew der [Segeljacht] ‚Donna‘, dem Nachbarboot aus Belgien. Es war lustig. Seelöwen schwammen und spielten um uns herum, wir haben schwimmende Leguane und natürlich Schildkröten und Stachelrochen gesehen. Ich habe das alles schon gesehen, somit ist das nicht mehr so aufregend, aber noch immer lustig. Heute war der einzige verregnete Tag, genau während unserer Schnorcheltour, und daher haben wir richtig gefroren. Vor Allem weil das Wasser hier direkt vom Südpol kommt und sehr kalt ist.
Laura
Thomas Weber
27. Mai 2012
Wir genießen es, mit den Seelöwen am Strand zu sitzen, aber sie aus dem Schlauchboot herauszuhalten ist nicht so einfach. Es ist jetzt Nacht und die Temperatur ist angenehm, aber mittags wird es hier sehr, sehr heiß. Ich bin viel geskatet, denn die Straßen hier sind großartig. Na ja, einmal bin ich hingefallen, aber das war nachdem ich zehnmal über eine Treppe gesprungen bin und – autsch – auf dem Hintern gelandet bin. Aber es geht mir gut und es macht wirklich Spaß. Bruno skatet auch. Wir haben auch ein paar Einheimische Teenager kennengelernt und haben mit ihnen herumgehangen. Gestern Abend hat Bruno bei einer Jam-Session in einer Bar am Hafen mitgespielt und ich habe zwei Songs gesungen; hat richtig Spaß gemacht. Aber heute haben wir die Wasser- und Brennstofftanks aufgefüllt und machen uns langsam bereit, in ein paar Tagen abzulegen. Shaul wird sich nach einem anderen Transportmittel umsehen, denn wir haben beschlossen, daß das das Beste für ihn sein wird. Wir haben hier großen Spaß und auf der nächsten 3000 Seemeilen [5556 Kilometer] langen Etappe werden wir nur zu zweit sein – und Kiwi [die Bordkatze] natürlich.
Laura
Thomas Weber
25. Mai 2012
Bis jetzt gefällt mir die Insel San Cristobal wirklich gut. Es ist hier ruhiger als auf Santa Cruz letztes Jahr. Es liegen hier weniger Boote und der Ort sieht sehr schön aus. Wir haben schon ein paar gute Freunde gefunden und die Seelöwen am Strand genossen. Obwohl es sehr heiß ist, hat das Wasser eine perfekte kalte Temperatur. Wir haben die Wäsche gewaschen und werden morgen Frischwasser und Treibstoff tanken. Mit ein paar Einheimischen und ein paar Leuten von anderen Jachten genießen wir kalte Drinks und Eis während wir versuchen, den riesigen Seelöwen von Guppys Cockpit und dem Schlauchboot fernzuhalten. Die Internetverbindung ist hier wirklich sehr langsam. Ich habe schon versucht, ein paar weitere Bilder hochzuladen, was aber bis jetzt nicht geklappt hat. Aber ich werde es nochmal versuchen. Alles hier ist wirklich toll, und wir werden wahrscheinlich noch ein paar Tage bleiben.
Laura
Thomas Weber
23. Mai 2012
Es war lustig, den Äquator zu überqueren. Wir hatten herrliches Wetter und guten Wind. Es war schon das vierte Mal, daß ich diese Linie überschritten habe. Natürlich hatte ich wieder Pfannkuchen gebacken und meine Krone, die ich vom letzten Jahr aufgehoben hatte, getragen. Bruno opferte ein Plektron [an Neptun] und Shaul den Inhalt seines Magens. Wir saßen einfach da und haben den Augenblick genossen. Jetzt liegen wir vor [der Insel] San Cristóbal vor Anker. Es war eine schwierige Reise, mit Ausnahme der beiden letzten Tage, an denen wir segeln konnten. Letzte Nacht drehte der Wind wieder auf Gegenrichtung, sodaß wir fast während der ganze Nacht vom Kurs abgekommen sind. Dann legte sich der Wind, und als es gerade langsam hell wurde, mußte ich den Motor anwerfen, um die allerletzten Seemeilen nach San Cristóbal zu schaffen. Fünf Minuten nachdem wir geankert hatten, fing auch schon die Einklarierungsprozedur an. Hier kommen sie mit Schlauchbooten zu den Jachten hinausgefahren. Zumindest ist das jetzt erledigt. San Cristóbal sieht sehr schön aus und der Ankerplatz ist definitiv besser, denn es ist hier viel ruhiger als auf dem Ankerplatz in Santa Cruz mit seiner einen Meter hohen Dünung. Wir genießen jetzt eine kalte Cola, beobachten die vielen Seelöwen und machen das Boot sauber.
Laura
Thomas Weber
22. Mai 2012
Die Sonne ist gerade untergegangen [?] und wir haben noch 110 Seemeilen [204 Kilometer] vor uns. Es ist unglaublich, wie gut wir in den letzten Tagen vorangekommen sind, und wir machen noch immer 4,5 Knoten [8,3 km/h] bei fast keinem Wind! Das kommt nur dadurch, daß sich die Wellen gelegt haben. Ich prüfe ‚Guppys‘ Rigg und die anderen wichtigen Teile jeden Tag aber sie sieht immer noch gut aus. Natürlich kann man sehen, daß sie etwa 29.000 Seemeilen ]53.700 Kilometer] unter dem Kiel hat, aber [das hat sie] ohne große Probleme [geschafft]. Jeder an Bord ist super aufgeregt, daß wir morgen Galapagos sehen werden. Wir sind 40 Seemeilen [74 Kilometer] vom Äquator entfernt, was auch großartig ist. Gestern haben wir einen riesigen Hammerhai gesehen, der in nur zwei Metern Entfernung am Boot vorbeischwamm. Das war echt cool. Kiwi [die Katze] ist gerade aufgewacht, springt auf meinem Kopf herum und miaut weil sie hungrig ist. Und gerade jetzt läuft sie über meinen Computer und wird spaßig. Ich gebe ihr jetzt was zu fressen.
Laura
Thomas Weber
21. Mai 2012
Es läuft hier jetzt viel besser. Die ärgerlichen Kreuzseen haben sich, genauso wie der Wind, gelegt. Unter voll gesetztem Großsegel, Besan, Genua und der Fock und sind wir die ganze Nacht mit unglaublichen 6,5 Knoten [12 km/h] gesegelt! Wir sind jetzt noch 240 Seemeilen [445 Kilometer] von den Galapagosinseln entfernt. Ja, es läuft besser. Ich habe Pfannkuchen zum Frühstück gemacht, die die Jungs wirklich mochten. Es ist noch immer sehr bewölkt, was wie ich denke aber ganz gut ist, denn andernfalls wäre es, so nah beim Äquator, sehr heiß. So lange Shaul draußen bleibt ist er nicht seekrank. Ich habe ihn heute Morgen sogar singen hören. Vielleicht wird er anfangen das Segeln zu mögen, wenn auch das Boot ziemlich schräg im Wasser liegt und ab und zu eine Welle ins Cockpit schlägt.
Laura
Thomas Weber
20. Mai 2012
Es ist noch immer ziemlich rauh hier draußen. Aber unser Kurs ist etwas günstiger. Bei 20 bis 25 Knoten Wind [37 bis 46 km/h; Windstärke 5 bis 6 Bft.] segeln wir jetzt mit 4,5 Knoten [8,3 km/h] auf einem Kurs hart am Wind in die richtige Richtung. Alles und jeder an Bord ist salzig und die Kabine des Bootes ist ein einziges Chaos, wie üblich in rauhem Wetter. Shaul ist noch immer sehr seekrank, aber es scheint ihm heute etwas besser zu gehen, und das ist gut. Na ja, ansonsten ist alles beim alten. Letzte Nacht habe ich gut geschlafen während ich das Radar eingeschaltet ließ und jede Stunde aufwachte, genauso wie ich es gemacht habe, als ich allein segelte. Mir geht es wieder gut. Es gibt heute auch weniger Regenböen, was zwar großartig ist, aber ich freue mich trotzdem auf eine bessere Windrichtung.
Laura
Thomas Weber
19. Mai 2012
Bis jetzt genießt die Katze das Segeln: sie schläft, spielt und frisst - und wird jeden Tag dicker. I habe ein kleines Sicherungsgeschirr für sie gemacht, und sie lebt draußen im Cockpit und unter der Sprayhood [Verdeck]. Shaul ist meistens seekrank, besonders jetzt, da uns der Wind mit etwa 15 bis 20 Knoten [28 – 37 km/h; Windstärke 4 bis 5 Bft.] ins Gesicht bläst und zwei Meter hohe Wellen über ‚Guppy‘ rollen. Zusammen mit der gegenan stehenden Dünung machen wir nur 3 Knoten [5,5 km/h] Fahrt! Ich kann nicht mehr aus ‚Guppy‘ herausholen, es sei denn, wir würden wieder zurück nach Panama segeln. Wir sind wieder 50 Seemeilen [93 Kilometer] näher an die Galapagosinseln herangekommen. Auf meinen Wetterkarten habe ich gesehen, daß dieser Wind noch für ein paar Tage aus [wahrscheinlich in Richtung] 2° bis 4° Nord wehen wird. Die Jungs haben gedacht, daß Segeln entspannend ist. Tja, jetzt wissen sie, daß es mehr einer Achterbahnfahrt gleicht - man wird naß, und mit drei Leuten in der Kajüte gibt es ein großes Durcheinander. Vielleicht sollte ich für einen Tag auf Südkurs gehen, um wenigstens aus diesen Winden herauszukommen, aber dann drehte der Wind wieder ein wenig, und ich kann [konnte?] 250° steuern oder kreuzen auf 150°. In beiden Fällen kommen wir nicht gut voran. Nun ja, irgendwann werden wir ankommen.
Laura
Thomas Weber
18. Mai 2012
Ach, es geht so langsam vorwärts… Es weht genug Wind um zu segeln, aber er steht gegenan, und so können wir entweder nach Süden oder nach Westen segeln. Wir sind etwa 50 Seemeilen [93 Kilometer] näher an Galapagos herangekommen. Selbst mit Motorkraft waren wir langsam wegen der aus Südwest anlaufenden Dünung und den kurzen Wellen, die Guppy herumschubsten. Aber es gibt nichts, was wir tun könnten, und deshalb kreuzen wir einen Tag nach Süden und einen Tag nach Westen und kommen ganz langsam näher [an die Galapagosinseln]. Natürlich bin ich froh, daß überhaupt Wind weht, aber bei dieser Geschwindigkeit wird es noch ein Weilchen dauern, bis wir die letzten 500 Seemeilen [926 Kilometer] geschafft haben. Ansonsten ist alles in Ordnung. Wir hatten noch ein paar Gewitter während der Nacht und ein paar Regenböen am Tag, aber die letzten beiden Tage ging es ganz gut. Gestern habe ich Pfannkuchen gebacken und die Stimmung an Bord ist noch ganz gut. Natürlich hat jeder einmal seine ‚Momente‘. Gestern fiel Brunos iPod mit seiner geliebten Musik über Bord, und deshalb war er nicht bester Stimmung. Aber, yeah – shit happens!
Laura
Thomas Weber
17. Mai 2012
Es regnet noch immer sehr viel mit einigen Regenböen, und manchmal gibt es sehr viel Wind in den Böen, wie jetzt gerade – ARGH! OK, die Bö ist vorbei und ich bin wieder da. Wir sind letzte Nacht gut vorangekommen, wegen des Südwestwindes sind zwar ein bisschen vom Kurs abgekommen, aber alle haben gut schlafen können und fühlen sich besser, was sehr viel wert ist. Der Wind ist kurz davor, sich komplett zu legen und wir werden jetzt wieder kräftigen Regen genießen müssen. Kiwi, die Katze, gewöhnt sich mit jedem Tag mehr an ihr schwankendes Zuhause, und es scheint ihr zu gefallen. Meistens ist sie das Interessanteste auf dem ganzen Boot.
Laura
15. Mai 2012
Am Samstag haben wir Panama City mit Kurs auf die Galapagosinseln verlassen. Bis jetzt kamen wir nur sehr, sehr langsam voran. Und die Reise ist bis jetzt ziemlich interessant verlaufen. Shaul, ein Rucksacktourist, den wir in Shelter Bay kennengelernt hatten, hat sich in letzter Minute entschieden, mit uns nach Galapagos zu kommen. Er ist seekrank geworden, und ein paar Mal ziemlich heftig. Besonders in der ersten Nacht hat er sich die Eingeweide herausgekotzt, während es gewitterte und regnete als wäre das Jüngste Gericht über die Erde hereingebrochen. Ich ließ Bruno und Shaul auch Wache halten, aber sie haben so viel Angst, daß etwas passieren könnte, daß sie mich bei jeder Kleinigkeit wecken – mit anderen Worten: fast die ganze Zeit. Aber sie sind gute Zuhörer. Ich finde es noch immer schön, mit einer Besatzung zu segeln. Als es nach einem windstillen und regnerischen Tag gerade dunkel wurde, stoppte auf einmal der Motor und Guppy lag still. Als ich unter das Boot sah, wurde meine Befürchtung bestätigt: ein großes und schweres blaues Segel hatte sich im Propeller und im Ruder verfangen. Ich habe versucht, es herauszubekommen, aber es war nicht möglich, ohne ins Wasser zu springen. Folglich mußten wir warten, bis es wieder hell wurde. Als es endlich wurde, sprang Shaul ins Wasser, war aber zu ängstlich, um irgendetwas tun zu können. Schließlich sprang ich mit einem Messer bewaffnet ins Wasser und zerschnitt das Segel, während Shaul aufpasste und Bruno uns vom Deck aus zusah. Nach etwa einer Stunde hatte ich einen Großteil des Segels aus dem Propeller und dem Ruder entfernt und ‚Guppy‘ konnte wieder weiterfahren. Jetzt bin ich sehr müde und habe Schmerzen, denn kurz darauf bin ich in der Achterkajüte gestürzt. Ich habe mir nur ein paar blaue Flecken, Kratzer und Schnitte zugefügt; es geht mir ganz gut.
Laura
Zeilmeisje Laura Dekker
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30. Oktober 2011
Thomas Weber
31. Oktober
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Thomas Weber
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17. November 2011 (später geändert in 16. November)
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13. Januar 2012
Die Wellen haben sich innerhalb kurzer Zeit aufgebaut und sind inzwischen sehr hoch und steil geworden, wodurch sich die See in eine Art Kochtopf verwandelt hat und ich mich an Bord von ’Guppy’ wie in einer Waschmaschine fühle. Den ganzen Tag lang flog eine Gruppe Vögel um ‘Guppy’ und über die Wellenkämme hinweg. Offenbar hatten sie dabei mehr Spaß als ich, denn es war alles andere als bequem. Die Wellen bremsen ’Guppy’ stark ab, aber sie schlägt sich wacker durch und wir kommen noch immer gut voran. Es gibt sogar Augenblicke, wo das Cockpit nicht von Wellen geflutet wird, so daß ich nicht jedes Mal eine abkriege wenn ich versuche, mich abzukühlen. ;-)
Laura
Thomas Weber
12. Januar 2012
‘Gup’ und ich haben den Passatwind wiedergefunden, einen guten Seitenwind von 20 Knoten, der wieder mal nonstop Wellen über das Deck jagt. Es ist noch immer ziemlich warm, und ich habe lediglich die Wahl zwischen einem Salzwasserbad im Cockpit und im kräftigen Wind zu frieren oder in der Kabine zu sitzen, in der es stickig und heiß ist, da ich alle Luken wegen des überkommenden Wassers dicht halten muß. Ich wechsle mich mit beidem ab... ’Guppy’ genießt es, wieder mit 6,5 Knoten [12 km/h] durch die Wellen zu schießen. Die Anzahl Seemeilen [bis St. Maarten] ist inzwischen auf 1450 [2685 Kilometer] gesunken. Davon abgesehen geht alles an Bord seinen gewohnten Gang. Wir werden von den Wellen wieder hin und her geworfen, aber alles in allem kommen wir gut voran.
Laura
Thomas Weber
11. Januar 2012
Ich hatte letzte Nacht und heute guten Wind. Der Tag wurde richtig sonnig und auch schnell brütend heiß. Aber wie es scheint haben wir das schlimmste der Doldrums schon hinter uns gelassen. ’Wind Dancer’, das Boot aus Neuseeland, das eine Woche nach uns aus Kapstadt abgefahren ist, und noch immer 950 Seemeilen [1759 Kilometer] hinter uns liegt, segelt noch immer mit dem südatlantischen Passatwind. Das ist eigentlich die einzige andere Jacht, mit der ich ab und zu Kontakt über SSB Funk habe. Das ist im Augenblick auch genug, denn ich versuche, die Ruhe und die Weite um mich herum so intensiv wie möglich zu genießen. Es sind noch 12 Tage bevor meine Einheit mit der Natur jäh unterbrochen werden wird... Anders als bei meiner Ankunft in Durban werde ich mich nun nicht wieder während der ersten beiden Tage langsam an das Leben an Land gewöhnen können. Ab und zu ängstigt mich der Gedanke an meine Ankunft. Natürlich freue ich mich darauf, mein Ziel erreicht zu haben, obwohl es sich so anfühlt, als hätte ich das schon vor sehr langer Zeit. Ich habe mich selbst kennengelernt und auch sonst sehr viel gesehen und gelernt, und viele Menschen und andere Länder kennengelernt. Der Pazifik hat mir all die schönen unentdeckten Inseln, die ich in meinen Träumen gesehen habe, gezeigt. Der Indische Ozean gab mir eine Ohrfeige, um mich wieder aus meiner Traumwelt zurückzuholen, andererseits aber auch das schlechte Wetter, die Stürme, Windstillen und langen Überfahrten, die ich wollte. Und der Südatlantik gab mir den sanften Passatwind, der mir die Gelegenheit gab, alle Erfahrungen zu verarbeiten und zu verinnerlichen. Aber die Zeit vergeht zu schnell. Bald wird meine Welt, die im Augenblick nur aus ’Guppy’, meinen schönen Erinnerungen und Lebenserfahrungen besteht, abrupt durch Hektik und Medien ersetzt werden. Ich bin so froh, daß ich noch 12 Tage auf dem Nordatlantik vor mir habe um mich daran zu gewöhnen, denn Hektik ist etwas, das in meinen Träumen niemals vorgekommen ist...
Laura
Thomas Weber
10. Januar 2012
Nach einer weiteren heftigen Bö mit etwa 40 Knoten Wind und strömendem Regen wurde es in der Nacht endlich etwas ruhiger. Ein herrlicher Tag ohne Regenböen und mit einem wunderbaren Seitenwind von 10 bis 15 Knoten folgte. Ich habe sogar die Sonne für eine Weile sehen können. Es ist aber noch immer bewölkt und der Wind weht etwas unbeständig mit nur wenig umspringender Tendenz. Heute Morgen durchpflügte 'Guppy' wieder fröhlich die Wellen, und da wir darüber hinaus mit dem Strom segeln, kommen wir auch gut voran. Die Anzahl der Seemeilen bis nach Sint Maarten ist auf 1750 [3241 Kilometer] gesunken.
Laura
Thomas Weber
9. Januar 2012
Einer windstillen Nacht mit ein paar Regenböen folgte ein bewölkter Tag mit noch mehr Regenböen. Seit heute Mittag ist es nicht mehr trocken gewesen. Inzwischen habe ich alle Eimer, Flaschen und die Frischwassertanks gefüllt, aber es regnet noch immer. Und so heftig, daß ich die Luke des Kajüteneingangs geschlossen halten muß, wenn ich drinnen kein Wasserballett tanzen will. Dadurch wird es in der Kajüte leider ziemlich warm. Der Wind dreht noch immer und ich hatte heute Wind aus allen möglichen Richtungen und mit allen Geschwindigkeiten zwischen 0 und 30 Knoten, sogar einzelne Böen von 40 Knoten [74 km/h; Windstärke 8 Bft.]. Ich werde wieder wie verrückt herumgeschleudert, vermisse den Südatlantik jetzt schon und hoffe, bald aus den ‘Doldrums’ heraus zu sein. Heute wurde ich zumindest durch eine große Schule Delfine aufgeheitert, die plötzlich während einer heftigen Regenbö vor dem Bug auftauchte. Während ’Guppy’ mit 7 Knoten [13 km/h] durch die Wellen stampfte und der Regen auf die Schaumkämme der Wellen prasselte, sprangen die Delfine aus dem Wasser und tauchten wieder hinein. Ich habe schon oft Delfine gesehen, aber dieses Mal war es wirklich am schönsten.
Laura
Thomas Weber
8. Januar 2012
Heute war es stark bewölkt und abgesehen von ein paar Squalls bekam ich alle naselang einen Regenschauer ab, was die ersten paar Mal eine willkommenen Abkühlung bedeutete. Aber die Böen wurden immer heftiger und aus den kurzen, heftigen Regenschauern wurde schließlich Dauerregen mit gar keinem oder kräftigem Wind. Dann drehte der Wind schließlich in alle Richtungen wodurch ’Guppy’ durch die Wellen heftig hin und her geworfen wurde und ich mich fragte, ob es überhaupt Sinn macht, die Segel zum soundsovielten Mal auf die andere Seite zu trimmen oder einfach zu warten, bis der Wind wieder aus der richtigen Richtung weht. Wie es scheint sollte ich doch noch ein paar Erinnerungen an die ’Doldrums’ mitnehmen, obwohl wir im Allgemeinen gut vorangekommen sind.
Laura
Thomas Weber
7. Januar 2012
'Guppy' und ich haben wieder den Äquator passiert und damit die Südhalbkugel verlassen. Gleichzeitig haben wir den Sommer mit dem Winter getauscht, denn auf der Nordhalbkugel herrscht nun eigentlich Winter, was aber nicht für die Tropen gilt. Die Eier sind mir ausgegangen, und daher konnte ich leider keinen Pfannkuchen für Neptun backen. Ich habe ihm deshalb eine kurze Rede gehalten und ihm für das großartige Segelwetter auf dem Südatlantik gedankt. Auch jetzt habe ich noch immer einen guten 10 bis 15 Knoten [18 bis 28 km/h] starken Wind aus Süd-Süd-Ost. Heute Morgen war es sehr stark bewölkt, aber trotzdem bekamen wir nur ein paar Regentropfen ab. Danach wurde es noch heißer als an den Tagen zuvor, so heiß daß ich mich den ganzen Tag lang eimerweise mit Wasser überschütten mußte. Die Vögel waren heute Nacht natürlich auch wieder da, aber ich denke, daß sie vom Blitzlicht meiner Kamera noch immer so beleidigt sind, daß kein Piep mehr aus ihren Schnäbeln kommt. Finde ich übrigens gar nicht so schlimm. ;-)
Laura
Thomas Weber
6. Januar 2012
So wie in den zwei Nächten zuvor sangen meine zwei nächtlichen Besucher auch diese Nacht wieder Lieder auf dem Solarzellenträger. Aber ich habe inzwischen herausgefunden, daß sie sofort verstummen und so dermaßen irritiert sind, daß sie für eine Weile ihren Schnabel halten, sobald ich versuche sie zu fotografieren oder zu filmen. Das ist wirklich eine sehr willkommene Abwechslung. Sie sind aber ein wenig höflicher geworden, denn sie scheißen nicht mehr auf die Solarzellen sondern auf das Achterschiff, was etwas besser ist. Heute Morgen habe ich auch zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ein Frachtschiff am Horizont gesehen. Das hatte ich eigentlich schon länger erwartet, da wir nun dichter bei der Küste segeln. Ansonsten kann ich nur berichten, daß es wieder ein warmer tag ist und daß wir immer näher zum Äquator und Sint Maarten kommen. Heute habe ich auch ein paar Delfine gesehen, aber leider waren sie so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen waren. Schade, denn es ist ein Weilchen her, daß mir Delfine Gesellschaft geleistet haben.
Laura
Thomas Weber
5. Januar 2012
Laura
Thomas Weber
4. Januar 2012
Thomas Weber
3. Januar 2012
Thomas Weber
2. Januar 2012
Thomas Weber
1. Januar 2012
Thomas Weber
31. Dezember 2011
Thomas Weber
30. Dezember 2011
Heute Morgen war ich eine ganze Weile mit ein paar Böen beschäftigt, die eine Menge Regen und umspringende Winde mitgebracht hatten. Danach sah die Kurslinie auf meinem Plotter wieder ziemlich interessant aus... Aber schließlich verschwanden die dunklen Wolken doch, und im Verlauf des Tages wurde es wieder brütend heiß, sodaß ich die meiste Zeit damit verbrachte, im Schatten zu sitzen, Musik zu hören und an meinem Buch weiterzuschreiben; das ist übrigens ein schöner Zeitvertreib. 'Guppy' läuft noch immer prima und wir haben nur noch 3200 Seemeilen [5926 Kilometer] bis zur Ziellinie auf Sint Maarten zurückzulegen. Aber vorher müssen wir noch über den Äquator und durch die sogenannten 'Doldrums' [Intertropische Konvergenzzone], die immer näher kommen, was leider auch deutlich zu spüren ist. Die Temperaturen zwischen 18° und 15° südlicher Breite waren ideal, aber langsam wird es 'Guppy' und mir doch echt zu warm...
Thomas Weber
29.Dezember 2011
Wir haben wieder einen herrlichen und sonnigen Tag hier. Und nun, da das Wasser auch anfängt, wärmer zu werden, habe ich heute ausgiebig geduscht. Es war ziemlich warm und die kleine Abkühlung war mir sehr willkommen. Ich habe jetzt über SSB-Funk Kontakt mit einer anderen Jacht, die eine Woche nach mir aus Südafrika losgesegelt ist, und die auch in Richtung Karibik fährt. Es ist ganz schön, Informationen auszutauschen. Sie durchsegeln das gleiche Windsystem wie ich, und es ist ganz nett, ihnen von meinen Erfahrungen zu berichten und ihnen versprechen zu können, daß es bald wärmer werden wird. Sie segeln nämlich 940 Seemeilen [1741 Kilometer] hinter ‘Guppy’, und dort ist es noch ein ganzes Stück kälter. Die Fliegenden Fische lassen sich nur noch selten blicken - offenbar ist meine Botschaft angekommen... Ab und zu finde ich noch ein paar Schuppen auf Deck, und heute habe ich, versteckt zwischen ein paar Tauen, einen total ausgetrockneten Tintenfisch gefunden. Das war überhaupt nicht lustig, denn das Vieh stank zum Himmel. Die Wellen sind endlich etwas freundlicher und ’Guppy’ läuft mit schönen 6 Knoten [11 km/h]. Und so kommen ’Guppy’ und ich unserem Ziel schnell näher.
Thomas Weber
28. Dezember 2011
Thomas Weber
27. Dezember 2011
Thomas Weber
26. Dezember 2011
Ich war gerade wieder in meine warme Koje gestiegen und eingeschlafen, als ein merkwürdiges Geräusch meine Aufmerksamkeit auf sich zog... Irgendwas in der Kajüte machte ziemlichen Krawall. Ich knipste das Licht an und wäre fast auf ein Riesending von Fliegendem Fisch getreten, der einige Sekunden vorher einen Luftangriff auf 'Guppy' geflogen war. Offenbar war er auf dem Mülleimer gelandet und neben meinem Bett zum stehen gekommen, wo er nun mit aller Macht versuchte, wieder zu starten - was nicht wirklich gut klappte. Tote Fliegende Fische zurück ins Wasser zu schmeißen gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsaufgaben, aber einen lebenden Fliegenden Fisch zu fangen bedeutet eine Menge Elend. Aber das Viech mußte nun mal zurück ins Meer. Ich habe ihn ordentlich verflucht, denn sie sind ziemlich glitschig und lassen darüber hinaus auch viele klebrige Schuppen zurück. Ich denke, daß er nun um eine unangenehme Erfahrung reicher ist, und ich hoffe, daß er auch seinen Artgenossen darüber berichtet, damit keiner von ihnen jemals wieder so dumm ist, in meine Kajüte zu fliegen. Das war übrigens der erste Fliegende Fisch, den ich seit dem Beginn meiner Überfahrt über den Indischen Ozean gesehen habe; ein sicheres Zeichen, daß das Wasser wieder wärmer wird. =D
Thomas Weber
25. Dezember 2011
Es weht ein schöner Wind von etwa 20 Knoten [37 km/h; Windstärke 5 Bft.], der 'Guppy' mit 6,5 Knoten [12 km/h] in Richtung Horizont schiebt. Als eine Art Weihnachtsgeschenk hat die Sonne sich heute den ganzen Tag lang gezeigt, obwohl der Himmel jetzt wieder anfängt, sich zu beziehen. Aber es war herrlich heute; endlich mal ein Tag ohne schwere Bewölkung und Regen. Leider kann ich nicht dasselbe über die Wellen von heute sagen. Sie sind zwar nicht höher als drei Meter, aber es sind unangenehme steile Kreuzseen. Ein 5-Gänge Menü auf See ist zwar ein Ding der Unmöglichkeit, aber ich fürchte, der Seegang wird mich dazu zwingen, mein Weihnachtsessen aus dem Einfachsten zuzubereiten, das ich an Bord habe: aus Konserven. Macht mir aber überhaupt nichts aus. Es ist eigentlich wunderbar, ganz unkompliziert Weihnachten zu feiern. Keine Pflichtbesuche bei der Familie, wo man wahnsinnig höflich sein muß, all das leckere Essen, das man nicht auf dem Teller lassen darf, obwohl man keinen Bock darauf hat, und immer wird geredet und geredet... 'Guppy' hört immer gut zu und widerspricht mir nie. ;-) Ich kann essen was und wann ich will und muß nirgendwo hin. Und trotzdem bringen mich mein kleiner Weihnachtsbaum mit seinen Lichtern, meine Weihnachtsmütze und die Weihnachtsgirlanden bringen in Weihnachtsstimmung. =D
Thomas Weber
24. Dezember 2011
Heute Morgen hatte ich endlich mal ein bisschen mehr Sonne und ich dachte, daß heute ein wolkenloser Tag werden würde. Ich hätte auf Holz klopfen sollen, denn mittlerweile ist 'Guppy' wieder von Regengardinen und dunklen Wolken umzingelt. Ich könnte stundenlang damit verbringen, den Himmel zu beobachten. Es waren dort dunkle und bedrohliche Wolken nebst weißen Wolken und grauen Wolken, und dazwischen vereinzelt blauer Himmel. Abends sorgt das regelmäßig für einen spektakulären Sonnenuntergang mit wunderschönen Sonnenstrahlen. Gestern hing ein Bogen aus Wolken über dem Horizont, der bis zum Wasser hinabreichte, und als die Sonne genau dahinter unterging, sah das wie ein Tunnel aus Licht aus - es war wirklich wunderschön. Die Wellen sind inzwischen sehr unangenehm geworden, denn der Wind, der gedreht hat, verursacht nun Kreuzseen, die uns ab und zu heftig schlingern lassen. Gelegentlich ist es für eine halbe Stunde ruhig, jedoch darf man sich dann nicht verleiten lassen, einen Gegenstand gedankenverloren irgendwo hinzustellen... Wusch! Ja klar, schon wieder eine Megawelle... und dann muß man vor der Pfanne, die einen Mordanschlag auf einen verüben will, in Deckung gehen, oder ein Paket Reis fällt aus einem Schrank. Ihr dürft dreimal raten, womit ich den Rest des Tages verbracht habe ;-)
Thomas Weber
23. Dezember 2011
Thomas Weber
22. Dezember 2011
Thomas Weber
21. Dezember 2011
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20. Dezember 2011
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19. Dezember 2011
Thomas Weber
18. Dezember 2011
Thomas Weber
17. Dezember 2011
Thomas Weber
16. Dezember 2011
Thomas Weber
15. Dezember 2011
Thomas Weber
13. Dezember 2011
Nachdem ich den in Richtung Süden abfahrenden Volvo Booten nachgewunken hatte, haben auch 'Guppy' und ich Kapstadt und seinen markanten Tafelberg verlassen. Während der nächsten Zeit werden wir wieder auf See sein. Wir hatten einen herrlichen Wind, der uns auf einem Kurs nah am Wind gut und in die richtige Richtung voranbrachte. Mittlerweile hat der Wind leider gedreht und zugenommen und weht jetzt direkt von vorn mit einer Geschwindigkeit von 25 Knoten [46 km/h; Windstärke 6 Bft.], wodurch wir gerefft und auf einem nicht optimalen Kurs und bei ständig überkommenden Wellen segeln müssen. Na gut, wir kommen wenigstens voran, und es war mir klar, daß sie ersten 500 Seemeilen ab Kapstadt kein Zuckerschlecken werden würden. Danach, so hoffe ich, sollte es besser werden, und bis dahin werde ich durchhalten müssen. Hier gibt es viel Schiffsverkehr, wodurch ich nur wenig schlafen konnte und daher noch ziemlich müde bin. Ich hoffe, heute ein paar Nickerchen machen zu können und den versäumten Schlaf dadurch nachholen zu können. Des Weiteren ist an Bord alles wohl und so wie immer brauche ich etwas Zeit, um meinen gewohnten Seerhythmus wieder aufzunehmen. Aber ich fühle mich super und werde mich von selbst wieder an die überkommenden Wellen und die Nässe gewöhnen.
Die Wellen haben sich innerhalb kurzer Zeit aufgebaut und sind inzwischen sehr hoch und steil geworden, wodurch sich die See in eine Art Kochtopf verwandelt hat und ich mich an Bord von ’Guppy’ wie in einer Waschmaschine fühle. Den ganzen Tag lang flog eine Gruppe Vögel um ‘Guppy’ und über die Wellenkämme hinweg. Offenbar hatten sie dabei mehr Spaß als ich, denn es war alles andere als bequem. Die Wellen bremsen ’Guppy’ stark ab, aber sie schlägt sich wacker durch und wir kommen noch immer gut voran. Es gibt sogar Augenblicke, wo das Cockpit nicht von Wellen geflutet wird, so daß ich nicht jedes Mal eine abkriege wenn ich versuche, mich abzukühlen. ;-)
Laura
Thomas Weber
12. Januar 2012
‘Gup’ und ich haben den Passatwind wiedergefunden, einen guten Seitenwind von 20 Knoten, der wieder mal nonstop Wellen über das Deck jagt. Es ist noch immer ziemlich warm, und ich habe lediglich die Wahl zwischen einem Salzwasserbad im Cockpit und im kräftigen Wind zu frieren oder in der Kabine zu sitzen, in der es stickig und heiß ist, da ich alle Luken wegen des überkommenden Wassers dicht halten muß. Ich wechsle mich mit beidem ab... ’Guppy’ genießt es, wieder mit 6,5 Knoten [12 km/h] durch die Wellen zu schießen. Die Anzahl Seemeilen [bis St. Maarten] ist inzwischen auf 1450 [2685 Kilometer] gesunken. Davon abgesehen geht alles an Bord seinen gewohnten Gang. Wir werden von den Wellen wieder hin und her geworfen, aber alles in allem kommen wir gut voran.
Laura
Thomas Weber
11. Januar 2012
Ich hatte letzte Nacht und heute guten Wind. Der Tag wurde richtig sonnig und auch schnell brütend heiß. Aber wie es scheint haben wir das schlimmste der Doldrums schon hinter uns gelassen. ’Wind Dancer’, das Boot aus Neuseeland, das eine Woche nach uns aus Kapstadt abgefahren ist, und noch immer 950 Seemeilen [1759 Kilometer] hinter uns liegt, segelt noch immer mit dem südatlantischen Passatwind. Das ist eigentlich die einzige andere Jacht, mit der ich ab und zu Kontakt über SSB Funk habe. Das ist im Augenblick auch genug, denn ich versuche, die Ruhe und die Weite um mich herum so intensiv wie möglich zu genießen. Es sind noch 12 Tage bevor meine Einheit mit der Natur jäh unterbrochen werden wird... Anders als bei meiner Ankunft in Durban werde ich mich nun nicht wieder während der ersten beiden Tage langsam an das Leben an Land gewöhnen können. Ab und zu ängstigt mich der Gedanke an meine Ankunft. Natürlich freue ich mich darauf, mein Ziel erreicht zu haben, obwohl es sich so anfühlt, als hätte ich das schon vor sehr langer Zeit. Ich habe mich selbst kennengelernt und auch sonst sehr viel gesehen und gelernt, und viele Menschen und andere Länder kennengelernt. Der Pazifik hat mir all die schönen unentdeckten Inseln, die ich in meinen Träumen gesehen habe, gezeigt. Der Indische Ozean gab mir eine Ohrfeige, um mich wieder aus meiner Traumwelt zurückzuholen, andererseits aber auch das schlechte Wetter, die Stürme, Windstillen und langen Überfahrten, die ich wollte. Und der Südatlantik gab mir den sanften Passatwind, der mir die Gelegenheit gab, alle Erfahrungen zu verarbeiten und zu verinnerlichen. Aber die Zeit vergeht zu schnell. Bald wird meine Welt, die im Augenblick nur aus ’Guppy’, meinen schönen Erinnerungen und Lebenserfahrungen besteht, abrupt durch Hektik und Medien ersetzt werden. Ich bin so froh, daß ich noch 12 Tage auf dem Nordatlantik vor mir habe um mich daran zu gewöhnen, denn Hektik ist etwas, das in meinen Träumen niemals vorgekommen ist...
Laura
Thomas Weber
10. Januar 2012
Nach einer weiteren heftigen Bö mit etwa 40 Knoten Wind und strömendem Regen wurde es in der Nacht endlich etwas ruhiger. Ein herrlicher Tag ohne Regenböen und mit einem wunderbaren Seitenwind von 10 bis 15 Knoten folgte. Ich habe sogar die Sonne für eine Weile sehen können. Es ist aber noch immer bewölkt und der Wind weht etwas unbeständig mit nur wenig umspringender Tendenz. Heute Morgen durchpflügte 'Guppy' wieder fröhlich die Wellen, und da wir darüber hinaus mit dem Strom segeln, kommen wir auch gut voran. Die Anzahl der Seemeilen bis nach Sint Maarten ist auf 1750 [3241 Kilometer] gesunken.
Laura
Thomas Weber
9. Januar 2012
Einer windstillen Nacht mit ein paar Regenböen folgte ein bewölkter Tag mit noch mehr Regenböen. Seit heute Mittag ist es nicht mehr trocken gewesen. Inzwischen habe ich alle Eimer, Flaschen und die Frischwassertanks gefüllt, aber es regnet noch immer. Und so heftig, daß ich die Luke des Kajüteneingangs geschlossen halten muß, wenn ich drinnen kein Wasserballett tanzen will. Dadurch wird es in der Kajüte leider ziemlich warm. Der Wind dreht noch immer und ich hatte heute Wind aus allen möglichen Richtungen und mit allen Geschwindigkeiten zwischen 0 und 30 Knoten, sogar einzelne Böen von 40 Knoten [74 km/h; Windstärke 8 Bft.]. Ich werde wieder wie verrückt herumgeschleudert, vermisse den Südatlantik jetzt schon und hoffe, bald aus den ‘Doldrums’ heraus zu sein. Heute wurde ich zumindest durch eine große Schule Delfine aufgeheitert, die plötzlich während einer heftigen Regenbö vor dem Bug auftauchte. Während ’Guppy’ mit 7 Knoten [13 km/h] durch die Wellen stampfte und der Regen auf die Schaumkämme der Wellen prasselte, sprangen die Delfine aus dem Wasser und tauchten wieder hinein. Ich habe schon oft Delfine gesehen, aber dieses Mal war es wirklich am schönsten.
Laura
Thomas Weber
8. Januar 2012
Heute war es stark bewölkt und abgesehen von ein paar Squalls bekam ich alle naselang einen Regenschauer ab, was die ersten paar Mal eine willkommenen Abkühlung bedeutete. Aber die Böen wurden immer heftiger und aus den kurzen, heftigen Regenschauern wurde schließlich Dauerregen mit gar keinem oder kräftigem Wind. Dann drehte der Wind schließlich in alle Richtungen wodurch ’Guppy’ durch die Wellen heftig hin und her geworfen wurde und ich mich fragte, ob es überhaupt Sinn macht, die Segel zum soundsovielten Mal auf die andere Seite zu trimmen oder einfach zu warten, bis der Wind wieder aus der richtigen Richtung weht. Wie es scheint sollte ich doch noch ein paar Erinnerungen an die ’Doldrums’ mitnehmen, obwohl wir im Allgemeinen gut vorangekommen sind.
Laura
Thomas Weber
7. Januar 2012
'Guppy' und ich haben wieder den Äquator passiert und damit die Südhalbkugel verlassen. Gleichzeitig haben wir den Sommer mit dem Winter getauscht, denn auf der Nordhalbkugel herrscht nun eigentlich Winter, was aber nicht für die Tropen gilt. Die Eier sind mir ausgegangen, und daher konnte ich leider keinen Pfannkuchen für Neptun backen. Ich habe ihm deshalb eine kurze Rede gehalten und ihm für das großartige Segelwetter auf dem Südatlantik gedankt. Auch jetzt habe ich noch immer einen guten 10 bis 15 Knoten [18 bis 28 km/h] starken Wind aus Süd-Süd-Ost. Heute Morgen war es sehr stark bewölkt, aber trotzdem bekamen wir nur ein paar Regentropfen ab. Danach wurde es noch heißer als an den Tagen zuvor, so heiß daß ich mich den ganzen Tag lang eimerweise mit Wasser überschütten mußte. Die Vögel waren heute Nacht natürlich auch wieder da, aber ich denke, daß sie vom Blitzlicht meiner Kamera noch immer so beleidigt sind, daß kein Piep mehr aus ihren Schnäbeln kommt. Finde ich übrigens gar nicht so schlimm. ;-)
Laura
Thomas Weber
6. Januar 2012
So wie in den zwei Nächten zuvor sangen meine zwei nächtlichen Besucher auch diese Nacht wieder Lieder auf dem Solarzellenträger. Aber ich habe inzwischen herausgefunden, daß sie sofort verstummen und so dermaßen irritiert sind, daß sie für eine Weile ihren Schnabel halten, sobald ich versuche sie zu fotografieren oder zu filmen. Das ist wirklich eine sehr willkommene Abwechslung. Sie sind aber ein wenig höflicher geworden, denn sie scheißen nicht mehr auf die Solarzellen sondern auf das Achterschiff, was etwas besser ist. Heute Morgen habe ich auch zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ein Frachtschiff am Horizont gesehen. Das hatte ich eigentlich schon länger erwartet, da wir nun dichter bei der Küste segeln. Ansonsten kann ich nur berichten, daß es wieder ein warmer tag ist und daß wir immer näher zum Äquator und Sint Maarten kommen. Heute habe ich auch ein paar Delfine gesehen, aber leider waren sie so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen waren. Schade, denn es ist ein Weilchen her, daß mir Delfine Gesellschaft geleistet haben.
Laura
Thomas Weber
5. Januar 2012
Die bedrohlichen Wolken brachten mir gestern nur etwas Regen und sind danach noch etwas geblieben ohne mir weiter lästig zu fallen. Der Wind hat noch mehr nachgelassen, reicht aber noch aus um zu segeln - die gefühlte Temperatur wird davon jedoch nicht besser. Letzte Nacht ist wieder so ein Unglücksrabe von Fliegendem Fisch in die Kajüte geflogen und hat wieder nur knapp mein Bett verfehlt. Dieses Mal habe ich das zappelnde Geräusch sofort erkannt, und ich denke, der Fisch ist noch lebend ins Wasser zurückgekommen. Die schwarzen Vögel haben wieder im Chor gesungen und mir die ganze Nacht Gesellschaft geleistet. Kurzum - es geht noch immer alles seinen Gang, 'Guppy' hält sich unglaublich gut und der Äquator kommt immer näher.
Thomas Weber
4. Januar 2012
Wie zu erwarten war weht der Wind noch immer ziemlich genau von hinten, hat aber inzwischen etwas abgenommen. Zum Glück reicht es noch zum segeln. Die Anzahl der Seemeilen, die wir bis nach Sint Maarten noch zurücklegen müssen, ist auf 2.600 [4.815 Kilometer] gesunken. Letzte Nacht wurde ich von einem tschilpenden Geräusch geweckt, das aus den Schnäbeln zweier pechschwarzer Vögel zu kommen schien, die auf den Solarzellen saßen. Sie haben die ganze Nacht hindurch weitergesungen, und obwohl sie nicht mal sehr schief gesungen haben, hatte ich am Morgen ziemlich die Nase voll... Aber als ich in ihre Nähe kam, zwitscherten sie nur noch lauter - und natürlich haben sie auch meine Solarzellen vollgeschissen. Na ja, es war zwar eine nette Abwechslung, aber allmählich frage ich mich doch, was Vögel an 'Guppy' wohl finden mögen. Während ich noch darüber nachdachte, warum Vögel über 'Guppy' herrschen, kühlte sich die Luft langsam wieder ab und es zogen dunkle Wolken auf - zu dunkel für meinen Geschmack. Was dann passierte kann ich noch nicht sagen, denn ich warte im Augenblick selbst noch gespannt darauf. Übrigens, vielen Dank für all die supernetten Einträge in meinem Gästebuch!
Laura
Thomas Weber
3. Januar 2012
Die Wellen haben sich zum Glück gebessert, aber da der Wind nun direkt von hinten kommt, hat das Boot noch nicht aufgehört hin und her zu rollen. Aber ich habe noch immer einen guten Wind von 15 Knoten [28 km/h], was außergewöhnlich ist, da wir uns den 'Doldrums' [windstille Zone] nähern. Am Tag gleicht 'Guppy' mehr und mehr einem Backofen, daher schlafe ich am Tag und bleibe nachts wach. Das ist eine prima Abwechslung, und die mondhelle See und die vielen tausend Sterne sind so schön anzusehen. Durch den guten Wind, der 'Guppy' und mich schon eine ganze Weile begleitet, haben wir schon 3000 Seemeilen [5556 Kilometer] zurückgelegt, was mehr als die Hälfte dieser Überfahrt ist. Hoffentlich wird die zweite Hälft genauso gut...
Laura
Thomas Weber
2. Januar 2012
Thomas Weber
1. Januar 2012
Thomas Weber
31. Dezember 2011
Thomas Weber
30. Dezember 2011
Heute Morgen war ich eine ganze Weile mit ein paar Böen beschäftigt, die eine Menge Regen und umspringende Winde mitgebracht hatten. Danach sah die Kurslinie auf meinem Plotter wieder ziemlich interessant aus... Aber schließlich verschwanden die dunklen Wolken doch, und im Verlauf des Tages wurde es wieder brütend heiß, sodaß ich die meiste Zeit damit verbrachte, im Schatten zu sitzen, Musik zu hören und an meinem Buch weiterzuschreiben; das ist übrigens ein schöner Zeitvertreib. 'Guppy' läuft noch immer prima und wir haben nur noch 3200 Seemeilen [5926 Kilometer] bis zur Ziellinie auf Sint Maarten zurückzulegen. Aber vorher müssen wir noch über den Äquator und durch die sogenannten 'Doldrums' [Intertropische Konvergenzzone], die immer näher kommen, was leider auch deutlich zu spüren ist. Die Temperaturen zwischen 18° und 15° südlicher Breite waren ideal, aber langsam wird es 'Guppy' und mir doch echt zu warm...
Thomas Weber
29.Dezember 2011
Wir haben wieder einen herrlichen und sonnigen Tag hier. Und nun, da das Wasser auch anfängt, wärmer zu werden, habe ich heute ausgiebig geduscht. Es war ziemlich warm und die kleine Abkühlung war mir sehr willkommen. Ich habe jetzt über SSB-Funk Kontakt mit einer anderen Jacht, die eine Woche nach mir aus Südafrika losgesegelt ist, und die auch in Richtung Karibik fährt. Es ist ganz schön, Informationen auszutauschen. Sie durchsegeln das gleiche Windsystem wie ich, und es ist ganz nett, ihnen von meinen Erfahrungen zu berichten und ihnen versprechen zu können, daß es bald wärmer werden wird. Sie segeln nämlich 940 Seemeilen [1741 Kilometer] hinter ‘Guppy’, und dort ist es noch ein ganzes Stück kälter. Die Fliegenden Fische lassen sich nur noch selten blicken - offenbar ist meine Botschaft angekommen... Ab und zu finde ich noch ein paar Schuppen auf Deck, und heute habe ich, versteckt zwischen ein paar Tauen, einen total ausgetrockneten Tintenfisch gefunden. Das war überhaupt nicht lustig, denn das Vieh stank zum Himmel. Die Wellen sind endlich etwas freundlicher und ’Guppy’ läuft mit schönen 6 Knoten [11 km/h]. Und so kommen ’Guppy’ und ich unserem Ziel schnell näher.
Thomas Weber
28. Dezember 2011
Thomas Weber
27. Dezember 2011
Thomas Weber
26. Dezember 2011
Ich war gerade wieder in meine warme Koje gestiegen und eingeschlafen, als ein merkwürdiges Geräusch meine Aufmerksamkeit auf sich zog... Irgendwas in der Kajüte machte ziemlichen Krawall. Ich knipste das Licht an und wäre fast auf ein Riesending von Fliegendem Fisch getreten, der einige Sekunden vorher einen Luftangriff auf 'Guppy' geflogen war. Offenbar war er auf dem Mülleimer gelandet und neben meinem Bett zum stehen gekommen, wo er nun mit aller Macht versuchte, wieder zu starten - was nicht wirklich gut klappte. Tote Fliegende Fische zurück ins Wasser zu schmeißen gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsaufgaben, aber einen lebenden Fliegenden Fisch zu fangen bedeutet eine Menge Elend. Aber das Viech mußte nun mal zurück ins Meer. Ich habe ihn ordentlich verflucht, denn sie sind ziemlich glitschig und lassen darüber hinaus auch viele klebrige Schuppen zurück. Ich denke, daß er nun um eine unangenehme Erfahrung reicher ist, und ich hoffe, daß er auch seinen Artgenossen darüber berichtet, damit keiner von ihnen jemals wieder so dumm ist, in meine Kajüte zu fliegen. Das war übrigens der erste Fliegende Fisch, den ich seit dem Beginn meiner Überfahrt über den Indischen Ozean gesehen habe; ein sicheres Zeichen, daß das Wasser wieder wärmer wird. =D
Thomas Weber
25. Dezember 2011
Es weht ein schöner Wind von etwa 20 Knoten [37 km/h; Windstärke 5 Bft.], der 'Guppy' mit 6,5 Knoten [12 km/h] in Richtung Horizont schiebt. Als eine Art Weihnachtsgeschenk hat die Sonne sich heute den ganzen Tag lang gezeigt, obwohl der Himmel jetzt wieder anfängt, sich zu beziehen. Aber es war herrlich heute; endlich mal ein Tag ohne schwere Bewölkung und Regen. Leider kann ich nicht dasselbe über die Wellen von heute sagen. Sie sind zwar nicht höher als drei Meter, aber es sind unangenehme steile Kreuzseen. Ein 5-Gänge Menü auf See ist zwar ein Ding der Unmöglichkeit, aber ich fürchte, der Seegang wird mich dazu zwingen, mein Weihnachtsessen aus dem Einfachsten zuzubereiten, das ich an Bord habe: aus Konserven. Macht mir aber überhaupt nichts aus. Es ist eigentlich wunderbar, ganz unkompliziert Weihnachten zu feiern. Keine Pflichtbesuche bei der Familie, wo man wahnsinnig höflich sein muß, all das leckere Essen, das man nicht auf dem Teller lassen darf, obwohl man keinen Bock darauf hat, und immer wird geredet und geredet... 'Guppy' hört immer gut zu und widerspricht mir nie. ;-) Ich kann essen was und wann ich will und muß nirgendwo hin. Und trotzdem bringen mich mein kleiner Weihnachtsbaum mit seinen Lichtern, meine Weihnachtsmütze und die Weihnachtsgirlanden bringen in Weihnachtsstimmung. =D
Thomas Weber
24. Dezember 2011
Heute Morgen hatte ich endlich mal ein bisschen mehr Sonne und ich dachte, daß heute ein wolkenloser Tag werden würde. Ich hätte auf Holz klopfen sollen, denn mittlerweile ist 'Guppy' wieder von Regengardinen und dunklen Wolken umzingelt. Ich könnte stundenlang damit verbringen, den Himmel zu beobachten. Es waren dort dunkle und bedrohliche Wolken nebst weißen Wolken und grauen Wolken, und dazwischen vereinzelt blauer Himmel. Abends sorgt das regelmäßig für einen spektakulären Sonnenuntergang mit wunderschönen Sonnenstrahlen. Gestern hing ein Bogen aus Wolken über dem Horizont, der bis zum Wasser hinabreichte, und als die Sonne genau dahinter unterging, sah das wie ein Tunnel aus Licht aus - es war wirklich wunderschön. Die Wellen sind inzwischen sehr unangenehm geworden, denn der Wind, der gedreht hat, verursacht nun Kreuzseen, die uns ab und zu heftig schlingern lassen. Gelegentlich ist es für eine halbe Stunde ruhig, jedoch darf man sich dann nicht verleiten lassen, einen Gegenstand gedankenverloren irgendwo hinzustellen... Wusch! Ja klar, schon wieder eine Megawelle... und dann muß man vor der Pfanne, die einen Mordanschlag auf einen verüben will, in Deckung gehen, oder ein Paket Reis fällt aus einem Schrank. Ihr dürft dreimal raten, womit ich den Rest des Tages verbracht habe ;-)
Thomas Weber
23. Dezember 2011
Thomas Weber
22. Dezember 2011
Thomas Weber
21. Dezember 2011
Thomas Weber
20. Dezember 2011
Thomas Weber
19. Dezember 2011
Thomas Weber
18. Dezember 2011
Thomas Weber
17. Dezember 2011
Thomas Weber
16. Dezember 2011
Thomas Weber
15. Dezember 2011
Thomas Weber
13. Dezember 2011
Nachdem ich den in Richtung Süden abfahrenden Volvo Booten nachgewunken hatte, haben auch 'Guppy' und ich Kapstadt und seinen markanten Tafelberg verlassen. Während der nächsten Zeit werden wir wieder auf See sein. Wir hatten einen herrlichen Wind, der uns auf einem Kurs nah am Wind gut und in die richtige Richtung voranbrachte. Mittlerweile hat der Wind leider gedreht und zugenommen und weht jetzt direkt von vorn mit einer Geschwindigkeit von 25 Knoten [46 km/h; Windstärke 6 Bft.], wodurch wir gerefft und auf einem nicht optimalen Kurs und bei ständig überkommenden Wellen segeln müssen. Na gut, wir kommen wenigstens voran, und es war mir klar, daß sie ersten 500 Seemeilen ab Kapstadt kein Zuckerschlecken werden würden. Danach, so hoffe ich, sollte es besser werden, und bis dahin werde ich durchhalten müssen. Hier gibt es viel Schiffsverkehr, wodurch ich nur wenig schlafen konnte und daher noch ziemlich müde bin. Ich hoffe, heute ein paar Nickerchen machen zu können und den versäumten Schlaf dadurch nachholen zu können. Des Weiteren ist an Bord alles wohl und so wie immer brauche ich etwas Zeit, um meinen gewohnten Seerhythmus wieder aufzunehmen. Aber ich fühle mich super und werde mich von selbst wieder an die überkommenden Wellen und die Nässe gewöhnen.
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
28 November 2011
Thomas Weber
26 November 2011
Thomas Weber
26 ( dated 25) November 2011
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
28 November 2011
Thomas Weber
26 November 2011
Thomas Weber
26 ( dated 25) November 2011
Thomas Weber
Thomas Weber
Thomas Weber
Nach dem letzten Interview für eine deutsche Fernsehshow auf Gran Canaria [ZDF Frühlingsshow, Sendetermin 9. April 11 - 13 Uhr] bin ich wieder zurück auf 'Guppy'. Meine Rückkehr verlief jedoch nicht so glatt wie geplant. Ich habe meine Zeit auf Gran Canaria genossen und ein paar Freunde, die ich letztes Jahr kennengelernt hatte, wiedergetroffen. Am Freitag dem 30. März bin ich in ein Flugzeug Richtung Madrid gestiegen. Der Flug hatte eine Stunde Verspätung, und folglich habe ich auch meinen Anschlußflug nach Amsterdam verpasst. Der nächste Flug wäre erst am nächsten Morgen gegangen, und somit hätte ich auch meinen Flug von Amsterdam nach Bonaire verpasst! Zu allem Überfluss gab es keine Flüge mehr [von Amsterdam] nach Bonaire für die restliche Woche. Also habe ich mich entschlossen, nach Flügen zu suchen, die als Alternative in Frage kämen, und zum Glück habe ich einen Flug gefunden... nach Curacao. Wenigstens wäre ich dann näher bei meinem zu Hause als jetzt. Ich buchte den Flug und rannte zum anderen Ende des Flughafens um ihn noch zu erreichen.
Zehn Stunden später kam ich auf Curacao an, erleichtert, wieder näher bei 'Guppy' zu sein. Alles, was jetzt noch zu tun war, war einen Flug nach Bonaire zu bekommen - ein Leichtes, wie ich glaubte. Natürlich hatte der letzte Flug gerade abgehoben, und so mußte ich weitere zehn Stunden warten. Aber auch diese Zeit ging vorüber, und nach dem einchecken war ich innerhalb von 15 Minuten auf Bonaire. Zuerst konnte ich nur Land sehen, aber als wir uns der Insel näherten, konnte ich 'Guppys' Masten sehen.
Drei Tage des Reisens bei nur sechs Stunden Schlaf forderten ihren Tribut, aber ich war froh, wieder zu Hause zu sein. Meine Erleichterung währte nicht lange, denn mein Gepäck kam erst mit dem nächsten Flugzeug an. Zum Schlafen bestand noch keine Möglichkeit, aber vier Stunden später konnte ich endlich mein Gepäck abholen.
Nach alldem habe ich 20 Stunden am Stück geschlafen und mir danach ein ordentliches Essen gegönnt; eine willkommene Abwechslung zu dem Essen im Flugzeug, wovon ich [die letzten drei Tage] leben musste. Neben der Arbeit an meinem Buch und Schularbeiten bin ich damit beschäftigt, an 'Guppy' zu arbeiten um sie wieder seeklar zu machen.
Laura
Thomas Weber
19. März 2012
Ich bin seit vierzehn Tagen in den - für meinen Geschmack noch immer sehr kalten - Niederlanden. Aber in diesen vierzehn Tagen bin ich nicht gerade faul gewesen. Die HISWA (eine großen Bootsausstellung in Holland), [die Talkshows] De Laatste Show in Belgien und Gottschalk [Live] in Deutschland liegen hinter mir, und am vergangenen Samstag habe ich einen Vortrag in Drimmelen gehalten, den vorerst letzten übrigens. Alles ist gut gelaufen und ich bekam eine Menge positive Reaktionen. Insbesondere die HISWA war sehr anstrengend. Es war schön, Leuten die wirklich zuhörten und interessiert waren, meine Geschichte zu erzählen. Aber nachdem ich sechs Tage lang immer dieselbe Geschichte erzählt und eine Menge Fragen beantwortet hatte, war ich froh, mal einen Tag lang nichts zu tun. Die Talkshows in den Niederlanden, Belgien und Deutschland waren auch sehr nett. Was mir besonders gefiel waren die positiven Reaktionen und die Tatsache, daß ich die Leute nicht mehr davon überzeugen mußte, daß ich es [die Weltumsegelung] schaffen kann, denn das habe ich bewiesen. Das ist etwas, das ich noch immer nicht ganz begriffen habe. Obwohl die letzten vierzehn Tage sehr nett waren, hat es mich doch weit mehr angestrengt als das Segeln. Ich bin wirklich froh, daß ich nun eine Woche frei habe und meine Familie besuchen kann, bevor ich zurück nach Hause, zu ‘Guppy’, zurückfliege, die immer noch brav in Bonaire auf mich wartet. Sobald ich wieder dort bin werde ich an meinem Buch weiterarbeiten und hoffentlich bald die Segel in Richtung Neuseeland setzen können.
Laura
Thomas Weber
1. März 2012
Vielen Dank für die Titelvorschläge für mein Buch. In der Zwischenzeit habe ich mich entschieden und werde es [den Buchtitel] auf der HISWA [Amsterdam] Boat Show [6. bis 11. März 2012; Laura wird vom 7. bis zum 11. März sowohl Vorträge halten als auch Segelkurse geben. Siehe www.hiswarai.nl] in Holland bekanntgeben. Ich werde Bonaire noch für ein paar Tage genießen bevor ich in die Kälte aufbrechen werde - dieses Mal mit dem Flugzeug. Ich habe mir eine zweitägige Schreibpause gegönnt und bin mit meinem MiniCat segeln gegangen. Es war sehr windig in den letzten Tagen, und so machte das großen Spaß. Das Buch zu schreiben macht auch großen Spaß. Wenn ich all die Texte lese, die ich unterwegs geschrieben habe, habe ich wieder große Lust, die Segel zu setzen. Zumindest meistens...
Laura
Thomas Weber
February 25, 2012
Ich bin schon eine Weile in Bonaire. Die Zeit fliegt vorbei, und ich bin sehr damit beschäftigt, ‘Etwas’ aus meinen Tagebucheintragungen zu machen, das ich hoffentlich bald ein Buch nennen kann. Ich muß auch anfangen, mir einen Titel zu überlegen. Irgendwelche Vorschläge? [siehe Anmerkung unten] Ansonsten läuft hier alles prima. Während der ersten Tage auf Bonaire kam ich schier um vor lauter Insekten in meinem Boot, und schließlich mußte ich nach über eineinhalb Jahren wieder Moskitonetze vor den Luken anbringen. Das klappt ausgezeichnet. Es hat mir gezeigt, wie gut es mir [auf See] ging, denn ich hatte [dort] niemals so viele Mücken.
Laura
Quelle: http://www.lauradekker.nl/Basis.aspx?Tid=2&Lid=12&Lit=VIEW
Anmerkung: Da Lauras Gästebuch noch immer geschlossen ist, können Titelvorschläge auf Zeilmeisje Laura Dekker auf Facebook
http://www.facebook.com/pages/Zeilmeisje-Laura-Dekker/129715607107698
als Kommentar zum Beitrag vom 16. Februar, oder auf Solozeilster auf Hyves
http://solozeilster.hyves.nl/forum/5650608/pc2y/LAURA_S_BOEK_DOE_EEN_VOORSTEL_VOOR_EEN_TITEL/
abgegeben werden.
Thomas Weber
6. Februar 2012
Hier ein kurzes Update nach meiner Ankunft auf Sint Maarten [am 21. Januar 2012], 366 Tage nachdem ich es hinter dem Horizont verschwinden sah [am 20. Januar 2011]. Es war wirklich schön, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Sie haben das warme Wetter genossen und all meinen Geschichten [von der Reise] zugehört, und ich mußte mir im Gegenzug ihre Geschichten anhören. Nach zehn schönen Tagen sind alle wieder nach Hause geflogen, mit Ausnahme meines Vaters, der mit mir nach Bonaire gesegelt ist. Es wehte eine gute Brise und wir haben die 470 Seemeilen [870 Kilometer] in zwei Tagen und 21 Stunden abgelegt. Es war schön, zur Abwechslung mit jemand anderem zu segeln, aber ich mußte mich auch erst daran gewöhnt. Meinem Vater hat es Spaß gemacht, alles [an Geschwindigkeit] aus 'Guppy' herauszuholen, viel mehr als ich normalerweise tun würde. Ich habe genug gesegelt im letzten Jahr und insbesondere während der letzten Monate - zwei Ozeane in vier Monaten. Wahrscheinlich werde ich die See schon bald vermissen und wieder die Segel setzen wollen.
Laura
Thomas Weber
23. Januar 2012
Die Dunkelheit und der atemberaubende Sternenhimmel meiner letzten Nacht auf See verschwinden langsam und die einzelnen Lichter am Horizont verwandeln sich in Inseln. Weit in der Ferne erkenne ich voraus Sint Maarten, St. Eustatius liegt hinter mir, die Insel Saba querab und St. Bath steuerbord voraus. Die Brückenöffnung ist für 15 Uhr geplant, und um pünktlich dort zu sein, darf ich höchstens mit vier Knoten [7,4 km/h] segeln. Aber 'Guppy' läuft unter dem Besan, dem gerefften Hauptsegel und der fast ganz eingerollten Genua immer noch 5,5 Knoten [10,2 km/h]. Vor 366 Tagen segelte ich an der entgegengesetzten Seite der Inseln vorbei in Richtung Süden und sah Sint Maarten hinter dem Horizont verschwinden. Ich erkenne die Formen der Inseln wieder und langsam begreife ich, daß ich wieder Sint Maarten vor mir habe - und daß ich in einem Jahr die Welt umsegelt habe... allein. Eine heftige Regenbö zieht auf und ich beschließe, mit 'Guppy' beizudrehen, da sie ohnehin viel zu schnell ist. Die Inseln verschwinden hinter einer schweren Regengardine und ich ärgere mich, daß ich Sint Maarten zwar sehen kann aber noch warten muß, bevor ich hinsegeln kann. Andererseits, was sind zwei Stunden gemessen an 41 Tagen auf See? Letztendlich stoppe ich Guppy für eine Stunde vor der Insel St. Barth und warte auf das Signal von Sint Maarten, um weitersegeln zu können. Daß ich die Welt umsegelt habe begreife ich zwar, aber es erscheint mir so unglaublich normal zu sein. Als 'Guppy' unter Vollzeug auf die Simpson Bay zustürmt, werde ich von immer mehr Booten begleitet. Auf einem der Boote kann ich meinen Vater und meine Mutter erkennen, aber ich muß zweimal hingucken, um meine Schwester mit ihren feuerrot gefärbten Haaren zu erkennen. Gefolgt von einer Flottille steuere ich 'Guppy' langsam zum zweiten Mal unter der Brücke durch, hin zu den unglaublich vielen Menschen, die alle gekommen sind, um mich zu sehen! Es ist überwältigend, fantastisch, und ungefähr die Hälfte der Zeit realisiere ich nicht, daß das alles wirklich geschieht. Umarmungen, Interviews - alles geht wahnsinnig schnell vorbei. Aber nachdem ich eine Nacht gut geschlafen habe, sehe ich die Welt wieder klar. An meinem Gefühl, diesem unglaublich normalen Gefühl, daß ich die Welt umsegelt habe, ändert das trotzdem nichts. Übrigens finde ich es nicht so schlimm, daß ich nicht ins Guinness Book of Records aufgenommen werde. 2009 wurde Mike Perham als Letzter in die Kategorie Jüngster Weltumsegler aufgenommen. Ich habe diese Reise niemals wegen eines Rekords unternommen, sondern vor allen Dingen für mich selbst. Aber es ist ganz schön, daß ich nicht sofort weitersegeln muß, nicht wieder alles in Ordnung bringen muß und meine Eltern sehen kann, wenn ich das will. Trotzdem muß ich mich erst noch daran gewöhnen. Ich weiß noch nicht, wie lange ich hierbleiben werde und wohin ich dann gehen werde. Vorläufig entspanne ich mich und genieße die Zeit mit meiner Familie, und werde Anfang März zur HISWA [HISWA Amsterdam Boat Show, 6. bis 11. März www.hiswarai.nl] in die Niederlande zurückkehren. Und schließlich will ich mit 'Gup' wieder wahnsinnig gern weitersegeln, noch einmal durch den Panamakanal, wieder über den Pazifik mit Neuseeland als meinem endgültigen Ziel. Ich bin unzählige Male gefragt worden, ob ich mein Blog weiterschreiben werde. Das werde ich sicher, aber ich werde nicht mehr so oft schreiben wie im vergangenen Jahr. Da ich an Bord kein Internet habe, möchte ich meinen Vater nicht weiter damit belästigen, dauernd meine Blogs auf meine Seite zu setzen. Aber sobald ich wieder an Land bin, werde ich bloggen, aber nicht mehr auf Niederländisch. Die meisten Menschen können Englisch, jedoch kein Niederländisch. Ein Blog in nur einer Sprache zu schreiben ist nur die Hälfte an Arbeit, und da ich während meiner Reise kein Niederländisch spreche, fällt das 'umschalten' von Englisch nach Niederländisch schwer. Durch all den Widerstand [seitens der Behörden 2009 und 2010] hatte sich der Sponsor meiner Hurley 800 wieder zurückgezogen, und ich stand plötzlich ohne ein geeignetes Boot da. Dank meiner Familie, die all ihr Geld zusammengekratzt hatte, konnte ich mir das Boot kaufen, das ich so wunderschön fand, eine 33 Jahre alte Jeanneau Gin Fizz, an der noch viel Arbeit zu verrichten war. Und mein Vater hat mir geholfen, sie wieder in Schuss zu bringen. Ich möchte auch gerne jedem, der mich unterstützt und mir geholfen hat, meinen Sponsoren, meiner Familie, meinen Freunden und vor allem meinem Vater für alle Unterstützung herzlich danken. Ohne sie hätte ich nicht das tun können, was ich getan habe: mich selbst und die Welt kennenzulernen und mir meinen lebenslangen Traum zu erfüllen. Vielen Dank auch für die Kommentare in einem Gästebuch in zig Sprachen - amazing [fantastisch]!
Laura & Guppy
Thomas Weber
20. Januar 2012
Es sind nur noch 160 Seemeilen [296 Kilometer] und die erste Insel ist in Sicht Guadeloupe versteckt sich noch immer hinter dem Horizont, wird aber wohl bald in Sicht kommen. Genau vor 364 Tagen segelte ich an der anderen Seite von Guadeloupe und in entgegengesetzter Richtung entlang, und hatte einen Haufen alter Fischerbojen und -netze im Schlepp, durch die ich einen Augenblick zuvor gefahren war. Seitdem ist ein ganzes Leben an Erfahrungen an mir vorbeigezogen. Manchmal fühlt es sich so an, ob es gestern gewesen wäre, und manchmal als ob es eine Ewigkeit her ist. Damals hatte ich nicht die leiseste Ahnung, daß ich jemals hierhin zurückkehren würde, jetzt, ein Jahr später mit einer menge mehr Lebenserfahrung und weiteren 27.000 Seemeilen [50.004 Kilometer] unter dem Kiel. Aber jetzt bin ich hier und habe fast die ganze Welt umsegelt. Ja, so langsam fange ich an, es zu begreifen, wenn auch noch immer nicht so ganz...
Laura
Thomas Weber
19. Januar 2012
Heute ist ein schöner sonniger Tag mit etwas weniger Wind als gestern, wodurch wir schön ruhig segeln. 'Guppy' läuft noch immer schnell genug um am 21. in Sint Maarten zu sein. Es sind noch 280 Seemeilen [519 Kilometer] und ich hoffe, daß morgen die ersten Inseln in Sicht kommen werden. Das bedeutet aber auch, daß dies der letzte Tag meiner Reise ist, der mit einem Blick auf eine endlose blaue Wellenlandschaft beginnt und genau so endet. Ich habe mich noch immer nicht an den Gedanken gewöhnt, in zwei Tagen die jüngste Weltumseglerin zu sein. Aber inzwischen freue ich mich etwas mehr auf meine Ankunft. Und auf frisches Essen, und darauf, wieder laufen und rennen zu können und auf das Wiedersehen mit meiner Familie. Und meine 33 Jahre alte 'Gup' hat nach zwei Überfahrten von je fast 6000 Seemeilen [11112 Kilometer] kurz hintereinander auch ein wenig Ruhe verdient. Sie schlägt sich unglaublich gut und braucht kaum Unterhalt.
Laura
Thomas Weber
17. Januar 2012
Die Regenböen haben mich letzte Nacht wieder ziemlich lange wach gehalten und eine Menge Himmelswasser auf 'Guppy' geworfen, was mir aber sehr recht war, denn es spülte das meiste Salz von 'Gup' herunter. Aber keine Stunde später rollte natürlich wieder eine schöne salzige Welle über 'Guppy' hinweg, und so hatte ich nicht wirklich viel davon. Die Regenböen verschwanden heute Morgen, und mit nur ein paar Wölkchen, gutem Wind und freundlichen Wellen wurde es einer der schönsten Tage seit wir den Südatlantik verlassen haben. 'Winddancer', das Boot aus Neuseeland, liegt inzwischen 1130 Seemeilen [2093 Kilometer] hinter mir und hat gerade den Äquator erreicht. Ich habe während der letzten Tage keinen Kontakt zu ihnen gehabt weil irgendwas mit dem Mikrofon ihres SSB Funkgerätes nicht in Ordnung war. Aber aus irgendwelchen geheimnisvollen Gründen funktioniert es wieder und wir können jeden Tag wieder miteinander sprechen, was eine schöne Abwechslung zu der endlosen Wellenlandschaft um 'Guppy' herum ist. Es sind noch 610 Seemeilen [1130 Kilometer] und bei gleichbleibendem Wind sollte es in vier Tagen zu schaffen sein. Es ist beängstigend, daß meine Ankunft immer näher rückt, und ich kann meine Gedanken daran nicht mehr so leicht verdrängen.
Laura
Thomas Weber
16. Januar 2012
Die Wellen sind noch etwas flacher und vor allem länger geworden, was mein Leben an Bord viel bequemer macht. Heute haben mich ein paar kleine Böen, die einmal viel Wind, dann wieder Seitenwind oder Gegenwind, aber keinen Regen brachten, den ganzen Tag lang geärgert. Daher war ich ziemlich mit den Segeln und dem Kurs beschäftigt. Aber 'Guppy' segelt noch immer wunderbar. Es sind noch 780 Seemeilen [1445 Kilometer], und ich erwarte, vorausgesetzt, daß wir unsere Geschwindigkeit halten können, am 21. [Januar] auf Sint Maarten anzukommen. Es ist noch immer nicht ganz zu Mir durchgedrungen, daß ich mehr als die ganze Welt umsegelt habe. Es ist ein total verrückter Gedanke, daß mein Traum, den ich schon mit acht Jahren geträumt habe, Wirklichkeit geworden ist, und daß das alles schon fast hinter mir liegt.
Laura
Thomas Weber
15. Januar 2012
Der Wind hat sich endlich etwas gelegt und ich kann den Kajüteneingang wieder offen lassen. Es ist herrlich, auf dem 'Brückendeck' im Eingang zu sitzen und von dort alles überblicken zu können, ohne eine Welle um die Ohren zu bekommen. Das gilt leider nicht für die Fliegenden Fische, denn die springen noch immer über und auf 'Guppy'. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was ich ihnen getan habe, denn sie attackieren mich immer wieder! Als ich heute in der Sonne saß, sprang mir ein Riesending von Fliegendem Fisch an den Kopf, und wenn ich dort nicht gesessen hätte, wäre er wieder in der Kajüte gelandet! Die Wellen sind zwar noch immer hoch, aber 'Guppy' hat Mega-Spaß mit ihnen, und wie es scheint, werden wir früher als erwartet in Sint Maarten ankommen.
Laura
Thomas Weber
14. Januar 2012
Dem Wind gefällt es noch immer, uns voranzuschieben. Die Wellen sind zum Glück etwas flacher geworden, wodurch nicht mehr so viele im Cockpit landen, was mein Leben an Bord viel angenehmer macht. Unter der Sturmfock, dem gerefften Großsegel und dem Besan schießt ’Guppy’ noch immer wie ein Speer voran, und morgen wird die Anzahl der Meilen bis Sint Maarten in den dreistelligen Bereich kommen... Die Vögel haben sich wohl in ruhigere Gefilde verzogen, aber dafür sehe ich eine Menge Fliegender Fische. Ein paar sind im Cockpit gelandet, und eine andere Gruppe wurde von einem großen Fisch, wahrscheinlich einer Goldbrasse, verfolgt. Ich schätze, einige aus dieser Gruppe werden nicht überleben, denn die Goldbrasse war ihnen dicht auf den Flossen. Leider ist es ziemlich schwierig, Meereslebewesen zu beobachten, da die See sehr schaumig ist und dauernd Wellen über ‘Gup’ schlagen.
Laura
Thomas Weber
Thomas Weber
11. Mai 2012
Wir sind seit zwei Tagen auf der Pazifischen Seite [von Panama]. Die Durchfahrt [durch den Panamakanal] verlief wunderbar. Es fiel kein einziger Regentropfen und wir mußten jedes Mal weniger als zehn Minuten warten, um in die Schleusen gelassen zu werden. Es ging alles so schnell, daß wir durch [den Panamakanal] waren bevor ich das überhaupt begriffen hatte. Ich hatte wieder denselben [Kanal] Lotsen wie letztes Jahr, was sehr merkwürdig ist, denn es gibt sehr viele Lotsen – wirklich lustig. Genau wie letztes Jahr hatte er nicht viel zu tun. Er trank Wasser und aß das Essen, das Bruno gemacht hatte. Lotsen sind nur an Bord um Anweisungen zu geben, doch faktisch muß man [als Schiffsführer] alles selbst tun und hat die volle Verantwortung für das Boot und die Besatzung. Wenn er [der Lotse] der Ansicht ist, daß man etwas falsch macht, dann sagt er es. Aber nach vier Kanaldurchfahrten wußte ich gut, wie alles läuft, und so war die Durchfahrt für ihn und für uns ziemlich einfach. Gestern Morgen war ich beim Zahnarzt. Er hat ein paar kleine Kariesstellen gefüllt und alles ist wieder in Ordnung, somit habe ich das für die nächste Zeit hinter mir. Heute werden wir sehen, ob wir Wasser und Diesel finden können um alles nachzufüllen und wieder klar werden, um die Segel zu setzen. Ich habe genug Zeit in diesem feuchten Klima mit seinen Gewittern verbracht. Und obwohl die Skyline [von Panama City] sehr schön ist, freue ich mich darauf, wieder nach Französisch-Polynesien zu segeln.
Laura Thomas Weber
27. April 2012
Wir haben [die] San Blas [Inseln] schnell wieder verlassen, als es überhaupt keinen Wind gab und uns die Moskitos und Käfer bei lebendigen Leib fraßen und die Gewitter ganz nah um ’Guppy’ herumtobten. Einmal war es so nah, daß ich eine Erschütterung, die durch das ganze Boot ging, fühlen konnte. Nach zwei Tagen segelten wir los in Richtung Colon und kamen dort am Sonntagnachmittag an. Als wir gerade auf der Pier standen, wurden wir gefragt, ob wir als Line Handler auf einem anderen Boot mitfahren könnten, das am nächsten Tag durch den [Panama] Kanal fahren würde. Da das eine gute Erfahrung für Bruno sein würde, haben wir Ja gesagt. Ich hatte noch nicht einmal Zeit, die Leute, die ich letztes Jahr hier in Colon kennengelernt hatte, zu begrüßen, und schon war ich an Bord eines Bootes und fuhr zum dritten Mal in meinem Leben durch den Kanal. Es regnete während der ganzen Kanaldurchfahrt, aber wir hatten trotzdem großen Spaß und wir haben in den letzten Tagen viele Leute kennengelernt. Wir sind jetzt wieder zurück auf ‘Guppy’ in Shelter Bay Marina, so wie letztes Jahr, dieses Mal wohl aber für sehr viel länger. Die Warteliste für den Panama Kanal ist ziemlich lang und es gibt nicht genug Lotsen. Unsere Durchfahrt ist vorläufig für den 7. [Mai] angesetzt, also müssen wir noch 10 Tage hier rumhängen. Aber es gibt viele coole Leute hier, einen Swimmingpool und warme Duschen, und es gibt immer Arbeit an ’Guppy’ zu tun. Wir werden einfach rumhängen und warten bis wir durch den Kanal fahren können.
Laura
Thomas Weber
20. April 2012
Gestern Morgen bin ich auf den San Blas Inseln angekommen. Während der letzten zwei Tage hatte ich nur wenig Wind und die Geschwindigkeit fiel auf 3 Knoten [5,5 km/h], aber das war gut so. Andernfalls wäre ich nachts angekommen, und so habe ich einfach gewartet bis wieder Wind kam - und er kam! Na ja, zusammen mit Gewittern und heftigen Regen. Es gewitterte in den letzten beiden Nächten, aber es war immer recht weit weg und es donnerte nicht. Dann wurde der Himmel plötzlich pechschwarz und der Wind frischte auf, während das Gewitter immer näher und näher kam. Als ich im strömenden Regen das Großsegel reffte schlug plötzlich ein gewaltiger Blitz etwa 100 Meter von 'Guppy' entfernt ins Wasser ein. Ich war eingeschlossen von Gewittern, und ich konnte nichts anderes tun als darauf zu warten, daß sie vorbeizogen. Als es endlich hell wurde, konnte ich die kleinen Palmeninseln - dieselben, die die ich schon vergangenes Jahr gesehen hatte - wieder erblicken. Es war schön etwas zu sehen, das ich bereits kannte. Das letzte Mal [März 2011] kam ich mit Regen und viel Wind herein, und dieses Mal mit noch mehr Regen aber weniger Wind, denn der hatte sich etwas gelegt. Da ich sehr müde war, bin ich bald nachdem ich den Anker geworfen hatte, Schlafen gegangen. In der Nacht zogen wieder Gewitter auf, und ich konnte nicht so gut schlafen wie ich gehofft hatte. Am nächsten Morgen war jedoch alles [die Gewitter] wieder verschwunden, und die Sonne, an die ich mich vom letztem Jahr noch gut erinnere, kam zurück. Ich bin Schnorcheln gegangen und habe 'Guppy' aufgeräumt. Ich denke, daß ich einige Tage hierbleiben werde bevor ich wieder Kurs auf Panama nehmen werde, um zum zweiten Mal in meinem Leben durch den Kanal zu fahren.
Laura
Thomas Weber
17. April 2012
Es läuft alles gut seit ich Bonaire am letzten Samstag verlassen habe. Am ersten Tag hatten wir nicht viel Wind und es war ein guter Anfang für Bruno. In der Nacht kamen Kreuzseen, die in Verbindung mit dem schwachen Wind das Leben an Bord sehr unbequem machten. Ich wartete darauf, daß Bruno seekrank wird, aber er schlägt sich prima und wird nur drinnen [in der Kajüte?] ein bisschen seekrank. Mittlerweile hat der Wind aufgefrischt und die Wellen türmen sich auf. 'Guppy' kommt gut voran, jedoch rollt ab und zu eine Welle über sie. Der Wind, die Wellen und die Regenböen waren eine ziemliche Überraschung für Bruno, und er sagte bereits, daß die Wellen, als sie gerade fünf Fuß [1,5 Meter] erreicht hatten, schon ziemlich hoch seien. Aber nachdem er ein paar Mal durch die Kajüte geflogen war und ihn eine große Welle mitten ins Gesicht getroffen hatte, glaube ich, daß er sich an das 'bessere Segelwetter' gewöhnt hat. Für mich ist es ziemlich seltsam, zusammen mit jemandem zu segeln, der darüber hinaus vom Segeln gar keine Ahnung hat. Aber 'Guppy' alleine zu segeln ist kein Problem für mich und es ist ganz nett, jemanden zu haben, mit dem man reden kann, und der den Abwasch erledigt ;-). So weit, so gut, und es sind noch ein paar Tage bis zu den San Blas Inseln.
Thomas Weber
13. (gepostet am 14.) April 2012
Während der letzten Tage war ich damit beschäftigt, 'Guppy' für die nächste Reise vorzubereiten, die wieder zu den San Blas Inseln führen wird. Ich habe das Rigg und die ganze Elektronik, die ich über einen Monat lang nicht benutzt habe, überprüft und ein paar kleine Probleme gelöst. Jetzt ist sie wieder seeklar. Mein neues Dinghy ist angekommen und ich habe es während der vergangenen Stunde getestet. Ich habe wirklich ein neues Dinghy gebraucht, denn das Alte hielt sich nicht mehr über Wasser. Und es ist sehr nett and Land gehen zu können ohne schwimmen zu müssen. Heute habe ich mich von allen meinen Freunden, die ich auf Bonaire kennengelernt habe, verabschiedet, mit Ausnahme von einem, mit dem ich inzwischen gut befreundet bin, und der auch große Lust hat auf das Abenteuer, nach Neuseeland zu segeln. Morgen werde ich also Bonaire verlassen, aber dieses Mal mit einer Besatzung. Er ist kein Segler und ich werde ihm viel beibringen können. Andererseits ist er ein guter Gitarrist, und vielleicht werde ich eine Menge von ihm lernen können. Ich bin gespannt darauf wie es ist, mit einer Besatzung zu segeln. Nicht mehr allein auf dem Boot zu sein und nicht mehr nur Stille um mich herum zu haben [wird gewöhnungsbedürftig sein], aber es ist eine schöne neue Herausforderung!
Laura
Thomas Weber
9. April 2012